Hamburg. Pizza für unter 10 Euro in wenigen Minuten – und das rund um die Uhr. Aber: Schmeckt die Automatenpizza? Der Abendblatt-Test.

Süßigkeiten, Getränke und Kondome: Automaten gibt es für viele Produkte. In Hamburg bietet ein solches Gerät jetzt etwas ganz Besonderes: Frische Pizza, rund um die Uhr. Nur vier Minuten soll die Zubereitung der Gerichte im Pizza-Automaten dauern, die Preise liegen unter 10 Euro pro Stück. Stellt sich die Frage: Was kann die Automatenpizza?

Sechs verschiedene Pizza-Sorten haben die Automaten im Angebot. Es gibt Salami, Schinken, Margherita, Speziale oder Pollo mit Hähnchenbrust und Barbecuesauce, aber auch eine vegane Alternative mit Kürbis und Spinat. Die Preise liegen zwischen 8,90 und 9,90 Euro für eine Pizza. Wer nicht unterwegs essen will, kann sich die tiefgefrorene Pizza zum Fertigbacken mit nach Hause nehmen.

Hamburg: Neue Pizza-Automaten liefern Fast Food auf Knopfdruck

Die gewünschte Sorte wird am Monitor ausgewählt, nach der Bezahlung beginnt die Zubereitung. Allerdings: Am Automaten ist nur Kartenzahlung möglich. Wer es besonders eilig hat, kann die Pizzen auch schon vorab per App vorbestellen.

Der Automat beinhaltet zwei Öfen, so können zwei Bestellungen gleichzeitig bearbeitet werden. Bei den Pizzen handele es sich um „ein hochwertiges, abgestimmtes Tiefkühlprodukt“, teilt eine Sprecherin der Entwicklerfirma Bk Group mit. Alle zwei Tage würden die Automaten befüllt. 96 Tiefkühlpizzen finden laut Unternehmenssprecherin darin Platz.

Flaven5-Pizza-Automaten stehen in Hammerbrook und Hamm

Zwei der Automaten stehen nun in Hamburg, einer an der Spaldingstraße und einer an der Hammer Landstraße, beide direkt neben einem A&O Hostel. Andernorts, etwa in Grömitz an der Ostsee, gibt es einen ähnlichen Pizza-Automaten übrigens schon länger. Laut Bk Group gibt es einen großen Andrang auf die Automaten in Hamburg, das Angebot werde stark genutzt. Genaue Zahlen will das Unternehmen aber nicht nennen.

Die Google-Rezensionen für die Pizzen sind eher durchwachsen, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Deshalb hat das Abendblatt den Test gemacht und zwei Pizzen am Automaten bestellt, eine Margherita und eine „Speziale Fantastico“ mit Schinken, Salami und Pilzen.

Der Abendblatt-Test: Was kann die Pizza aus dem Automaten?

Die versprochenen vier Minuten für die Zubereitung werden bei der Bestellung nicht eingehalten: Mehr als sechs Minuten dauert es vom Abschluss der Bestellung bis beide Pizzen im Karton schließlich aus dem Automaten kommen.

Das Abendblatt hat den Test gemacht: Hier die Pizza „Speziale Fanstastico“ mit Schinken, Salami und Pilzen.
Das Abendblatt hat den Test gemacht: Hier die Pizza „Speziale Fanstastico“ mit Schinken, Salami und Pilzen. © Marvin Mertens | Marvin Mertens

Die Pizzen liegen darin auf einem Aluminiumteller, außerdem ist ein Holzmesser beigelegt, denn vorgeschnitten sind die Produkte nicht. Die Holzmesser sind jedoch nicht besonders gut geeignet, um die Pizza zu zerteilen, schon beim zweiten Stück bricht eines der Messer ab.

Pizza aus dem Automaten: Geschmacklich ist noch Luft nach oben

Geschmacklich unterscheidet die Pizzen wenig von einer herkömmlichen Tiefkühlpizza – wie beim Italiener schmecken sie definitiv nicht. Die „Speziale“ ist relativ üppig belegt, die Margherita hat deutlich weniger zu bieten, ist zudem recht fettig. Der Rand der Automaten-Pizzen ist fluffig, der Boden könnte allerdings knuspriger sein. Das Fazit: Insgesamt ist viel Luft nach oben.

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Hinter den Flaven5-Pizza-Automaten steckt die Fastgood GmbH, eine Kooperationsgesellschaft zwischen der Bk World Holding bzw. der Bk Group und der Beteiligungs GmbH von HSV-Vereinspräsident Marcell Jansen. Die Fastgood GmbH ist laut eigener Website ein „Food & Beverage Handelskonzept mit der Marke Flaven5 als zeitgeistige Endverbrauchermarke“. Die Bk World soll die „Tankstelle der Zukunft sein“, mit trendigen Lounges für Elektroauto-Ladeparks.

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Pizza per Knopfdruck in Hamburg: Unternehmen will weitere Automaten aufstellen

Dort wurden auch die ersten Pizza-Automaten aufgestellt. Die seien so beliebt gewesen, dass nun expandiert werden soll. „Wir haben das enorme Potenzial erkannt und im vergangenen Jahr bereits 40 Pizza-Automaten in Betrieb genommen“, sagte Gerold Wolfahrt, Gründer der Bk Group, im Juli 2023. Die Zahl ist nach wie vor aktuell.

Rund 10.000 Euro kostet ein solcher Pizza-Automat in der Anschaffung. Die Apparate werden vermietet, die Mieter können die Automaten dann auf ihrem Privatgelände aufstellen. „Wir sind nach wie vor auf der Suche nach attraktiven Standorten im Zentrum und stark frequentierten Standorten“, sagt eine Sprecherin der Bk Group.