Der Hamburger Schauspieler Fabian Hinrichs wird mit der 10.000 Euro dotierten Auszeichnung geehrt. Hinrichs nahm die Preisverleihung zum Anlass, sich ein stärkeres deutsches Kino zu wünschen.

Hamburg. Der Preisträger bedankte sich mit einem Gedicht von Peter Handke. Mit klarer Stimme las Fabian Hinrichs aus „Über die Dörfer“ vor. Zuvor hatte der Fernseh- und Theaterschauspieler beim Neujahrsempfang des Förderkreises des St. Pauli Theaters den diesjährigen Ulrich-Wildgruber-Preis entgegengenommen.

Der Preis der Nordmetall-Stiftung in Höhe von 10.000 Euro zählt zu den höchstdotierten Auszeichnungen für Schauspieler in Deutschland. Hinrichs nahm die Preisverleihung zum Anlass, sich auch ein stärkeres deutsches Kino zu wünschen. „Dazu müsste sich allerdings viel ändern. Vielleicht müssten sogar Sender schließen.“

Erstmals bekam der Preisträger anstelle eines Blumenstraußes eine vom Hamburger Bildhauer Thomas Jastram in Bronze modellierte Ulrich-Wildgruber-Statue überreicht.

In seiner Laudatio nannte Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele, den Hamburger Schauspieler einen Staunenden, der der Vergiftung entgangen sei, neugierig und frei. Ein Künstler „mit Hinterland“, der sich für vieles jenseits des Theaters interessiere. Einer, der nicht verloren gehen wolle. „Er produziert eine reale Begegnung mit dem Publikum, ohne dass die Kommunion des Spiels an Geheimnis, Dignität und Charme verliert.“ Seine Arbeit resultiere aus der ureigenen schillerschen Frage nach dem Wesen des Menschen.