Irene Jung ist verantwortlich für die Seite “Thema“ beim Hamburger Abendblatt.

Mein Lieblingsplatz

... ist in einem Kanu auf der Gose Elbe. Von Seerosen bedeckt und von Ried eingefasst, mäandert dieser Altarm der Elbe zwischen Reitbrook und Ochsenwerder durch Wiesen, Bruchwald, Gärten und Naturschutzgebiete bis Neuengamme und ist ein ganz besonderes Idyll in Hamburg. Wir leihen uns bei Bootsverleih Paddel-Meier an der Heinrich-Osterath-Straße (Verlängerung des Ochsenwerder Norderdeichs) ein Kanu oder Boot und paddeln dann zur Tatenberger Schleuse oder nach Osten Richtung Kirchwerder - (fast) auf Augenhöhe mit Kühen und Erpeln.

Das Original

Ochsenwerder hat sogar eine urkundlich erwähnte Hexe zu bieten. "Am 18.3.1583 wurde Abelke Bleken aus Ochsenwerder, auf Anstiftung des Landvogts Dirk Gladiator/Ochsenwerder in Hamburg als Hexe verbrannt", heißt es in der Bergedorf-Chronik. Die reiche Bauerntochter bewirtschaftete ihren Hof nach dem Tod der Eltern allein, verarmte und geriet ins Abseits. Laut den Verhörprotokollen gestand sie unter der Folter, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Sie habe auch dem Vogt Gladiator eine Krankheit angehext, nachdem er bei ihr gepfändet hatte.

Ideal für ...

... Wassersportler: Schwimmer und Surfer schätzen den Hohendeicher See wegen seiner guten Wasserqualität. Wegen der kleinen Marina ist Ochsenwerder auch bei Seglern und Motorboot-Skippern beliebt. Für Radwanderer: Aus der ehemaligen Strecke der Hamburger Marschbahn, die zwischen 1928 und 1952 Geesthacht und Billwerder-Moorfleet verband, ist ein sehr schöner Radwanderweg geworden; entlang schmaler Stichkanäle geht's ab Tatenberger Schleuse durch Ochsenwerder, Fünfhausen, Kirchwerder bis nach Altengamme. Kühe, Blumen, Stille.