Hamburg. 35-Stunden-Streik der GDL trifft ab Donnerstag erneut die Hamburger S-Bahn. Bauarbeiten sorgen auch danach noch für Einschränkungen.

Nach dem Streik ist vor dem Streik: Gefühlt steht die Republik schon seit Monaten still, von Donnerstag an ist es neben Ver.di bei der Lufthansa mal wieder die Lokführergewerkschaft GDL, die bundesweit zum 35-Stunden-Ausstand aufgerufen hat. Dies wird erneut auch erhebliche Auswirkungen auf den Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn in Hamburg, sowie auf die S-Bahn haben.

Der Streik im Personenverkehr der Bahn soll am Donnerstag um 2 Uhr beginnen und am Freitag um 13 Uhr enden. Das kündigte GDL-Chef Claus Weselsky an. Im Güterverkehr werde er am Mittwoch um 18 Uhr beginnen und am Freitag um 5 Uhr enden.

Bahnstreik Hamburg: S-Bahn legt Notfahrplan auf – Sylt-Pendler doppelt betroffen

Für die Hamburger S-Bahn soll es nach jetzigem Stand wie schon zuvor einen Notfahrplan geben. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir werden wieder ein Grundangebot anbieten“, so ein Bahnsprecher zum Abendblatt. Was das im Einzelnen bedeute, sei aber noch unklar, da man auf die Mitarbeiter angewiesen sei, die voraussichtlich nicht streikten.

Geplant seien Abfahrten im 20-Minuten-Takt auf den Hauptlinien S1, S2 und S3. Die S5 von Neugraben bis Stade soll im Stundentakt fahren. Ob das klappt, entscheidet sich aber erst am Donnerstagmorgen, die S-Bahn informiert laufend über die neuesten Entwicklungen.

Bahnstreik Hamburg: Erst Ausstand, dann Bauarbeiten

Besonders ärgerlich: Für Fahrgäste auf der Linie S1 geht es wegen Bauarbeiten am Wochenende dann gleich mit den nächsten Einschränkungen weiter. Von Sonnabend, 9. März (1 Uhr) bis Sonntag, 10. März (Betriebsende), entfallen alle S-Bahnen zwischen Othmarschen und Altona. Es fahren Busse statt Züge.

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Im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn soll es wie bei vorhergehenden Streiks ein Grundangebot geben. Im Fernverkehr sind längere Züge mit mehr Sitzplätzen geplant.

Bahnstreik Hamburg: Bauarbeiten auch in Westerland auf Sylt

Bitter wird es im März auch für die Sylt-Pendler: Auf der stark frequentierten Marschbahnstrecke haben sie nämlich nicht nur mit den noch nicht endgültig feststehenden Streikauswirkungen zu kämpfen. Vom 12. bis 14. März stehen auch noch umfangreiche Bauarbeiten in Westerland an. Das alte Stellwerk wird durch ein elektronisches ersetzt. In dieser Zeit fahren keine Autozüge auf die Insel, Personenzüge fahren nur bis Morsum. Von dort bringen Busse die Pendler nach Westerland.

Und in den nächsten Wochen dürfte noch einiges mehr auf die Bahnkunden zukommen. GDL-Chef Weselsky will Streiks künftig nämlich nicht mehr wie zuletzt mit rund 48 Stunden Vorlauf ankündigen. „Wir beginnen sogenannte Wellenstreiks“, sagte er am Montag. Auch Streiks während des anstehenden Osterverkehrs schloss er nicht aus. „Damit ist die Eisenbahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr“, sagte er. „Sehr wahrscheinlich wird auch der sogenannte Notfahrplan dann so nicht mehr zu fahren sein.“