Zusammen mit Privaten baut die Saga GWG in der HafenCity und in Altonas Neuer Mitte. Die Saga verspricht 1000 neue Wohnungen.

Hamburg. Hamburgs städtischer Wohnungsbaukonzern Saga GWG baut wieder Sozialwohnungen in bester innerstädtischer Lage. "Egal ob Altonas Neue Mitte oder die HafenCity: Wir sind bei allen großen innerstädtischen Projekten dabei", sagte Thomas Krebs, Mitglied der Saga-Geschäftsführung, gestern auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens.

Möglich wird das durch sogenannte Joint Ventures, bei denen private Investoren oder Wohnungsgenossenschaften mit dem Staatsbetrieb zusammenarbeiten. Während private Projektentwickler Eigentumswohnungen errichten, kümmert die Saga sich um die preisgünstigen Mietwohnungen.

Hintergrund der Joint Ventures ist eine seit Anfang dieses Jahres geltende Vorgabe. Danach müssen bei jedem Wohnungsbauprojekt 30 Prozent der neuen Wohnungen Sozialwohnungen sein. Bei staatlich geförderten Wohnungen darf die Miete pro Quadratmeter je nach Förderweg bei maximal 5,90 Euro oder bei 8 Euro liegen. Für Eigentumswohnungen erlösen Investoren hingegen ein Vielfaches.

Saga verspricht 1000 Wohnungen im Jahr

Saga-Vorstandschef Lutz Basse geht davon aus, dass in diesem Jahr im Rahmen von Joint Ventures mit dem Bau von bis zu 160 Sozialwohnungen begonnen werden kann. Mittelfristig, so die Einschätzung, wird es weitere Projekte geben.

"Vermehrt kommen Projektentwickler auf uns zu und fragen, ob wir den öffentlichen Teil übernehmen", sagte Saga-Vorstand Krebs. "Damit wurden uns reichlich Türen geöffnet." Allerdings seien die Bauprojekte mit durchschnittlich 50 Sozialwohnungen bislang eher kleineren Umfangs. Bei dem kleinsten Projekt wurden elf Wohnungen errichtet. Das größte - im Stadtteil Uhlenhorst - habe 98 Wohnungen umfasst, sagte Krebs.

Kommentar: Mieter sind die besten Eigentümer

Nach seinen Worten gab es früher zwischen privaten Wohnungsunternehmen und der Saga GWG "Berührungsängste". Das sei aber Vergangenheit. In der Zusammenarbeit mit den privaten Investoren suche man stets einen "fairen Ausgleich", sagte Krebs. "Allerdings kann man auch nicht erwarten, dass man mit dem ersten Förderweg immer die Premiumlage bekommt."

Bereits in früheren Jahrzehnten waren in wohlhabenderen Stadtteilen Hamburgs - zum Beispiel beiderseits der Alster - Sozialwohnungen gebaut worden.

"Entwicklung von Barmbek, Horn und Bramfeld vorantreiben"

Die engere Zusammenarbeit zwischen Saga und privaten Bauinvestoren oder Genossenschaften kommt der Strategie des städtischen Wohnungskonzerns entgegen. Man habe aus der Vergangenheit gelernt, sagte Krebs. "Wir bauen nicht mehr am Stadtrand. Dort entsteht zuerst Leerstand." Stattdessen setze das Unternehmen auf Verdichtung in den innerstädtischen Quartieren Hamburgs, auf den Erwerb städtischer Grundstücke oder auf Joint Ventures.

Auch der SPD-Senat dürfte mit der Entwicklung zufrieden sein. Im Rahmen des Bündnisses für das Wohnen wurde das städtische Wohnungsunternehmen verpflichtet, jährlich 1000 Sozialwohnungen zu errichten. In diesem Jahr gehe man davon aus, dass mit dem Bau von 569 Sozialwohnungen begonnen werden könne, sagte Lutz Basse.