Esso als neuer Nachbar fürchtet Brandgefahr und stellt seinen Mietvertrag infrage

Hamburg. Der Ölkonzern Esso macht Druck auf die Stadt, die Zukunft des Gängeviertels in der Neustadt schnell zu klären. Er fordert eine gründliche Sanierung des Quartiers. Schließlich habe man 2008 den Mietvertrag für die Deutschland-Zentrale vor dem Hintergrund einer zeitnahen Totalsanierung abgeschlossen.

Gestern waren die 350 Esso-Mitarbeiter aus der City Nord in ihre neuen Büros an der Caffamacherreihe umgezogen. Ihre Arbeitsstätte liegt direkt neben dem verfallenen Künstlerquartier. Nach Abendblatt-Informationen hat sich der Konzern bei der Wirtschaftsbehörde über die Zustände im Gängeviertel beschwert. Der Konzern warnt auch vor Brandgefahren, die von Wohnmobilen und herumliegenden Gegenständen ausgingen. Ursprünglich hatte ein holländischer Investor das Gängeviertel sanieren wollen. Nach Protesten von Künstlern hatte die Stadt das Quartier 2009 zurückgekauft, derzeit wird aber noch über die Modalitäten der Sanierung verhandelt.

Gestern Vormittag trafen sich Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU), Bezirkschef Markus Schreiber (SPD) und Vertreter der Kulturbehörde zu einer Begehung des Viertels. Ergebnis: "Wir kriegen das geregelt", sagte Schreiber dem Abendblatt. Die Künstler sicherten zu, die Mängel zu beseitigen.