In Höhe des US-Generalkonsulats könnten noch in diesem Jahr die entsprechenden Schilder aufgestellt werden

Rotherbaum. Noch stehen weder der Zeitpunkt fest, wann das amerikanische Generalkonsulat aus dem „Kleinen Weißen Haus“ am Alsterufer ausziehen wird (das Hamburger Abendblatt berichtete), noch existieren dezidierte Pläne für die spätere Gebäude-nutzung. Fest steht aber bereits jetzt, dass die Straße Alsterufer in Höhe des Generalkonsulats nicht wie in der Zeit vor dem 11. September 2001 zurückgebaut und wieder zur Durchgangsstraße werden wird: Kurz nach den verheerenden Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York war dieser Straßenabschnitt mit Leitplanken, Panzersperren und Pollern für den Straßenverkehr gesperrt worden – Teil der Hochsicherheitsmaßnahmen, zu denen bis heute auch ein rund 400 Meter langer und 1,40 Meter hoher Zaun rund um das Konsulatsgebäude gehört.

Stattdessen gibt es eine gute Nachricht für Radfahrer, die auf dem Harvestehuder Weg sowie in der Straße Alsterufer inzwischen das Gros der Verkehrsteilnehmer ausmachen: So befahren nach einer repräsentativen Zählung durchschnittlich rund 4300 Radfahrer am Tag die Straße Alsterufer, aber nur rund 1200 Kraftfahrzeuge (was natürlich vor allem den Straßensperren geschuldet ist). Auf dem Harvestehuder Weg lautet dieses Verhältnis 4400 Radfahrer zu 3500 Kraftfahrzeugen. Überhaupt gehören die Wege rund um die Außenalster zu den attraktivsten und daher auch am stärksten genutzten Radwegen im gesamten Stadtgebiet.

„Ich rechne fest damit, dass die geplante neue Fahrradstraße, die ja als fester Bestandteil des Alster-Fahrradachsen-Konzepts des Hamburger Senats und der Alsterbezirke Nord, Mitte und Eimsbüttel vorgesehen ist, schon bis zum Ende des Jahres eingerichtet werden kann; also werden wir die entsprechenden Schilder vermutlich noch vor dem Umzug des Generalkonsulats aufstellen“, sagt der Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Andreas Rieckhof (SPD), optimistisch.

Diese Fahrradstraße wird dann von der Straße Alsterufer über den Harvestehuder Weg bis zur Krugkoppelbrücke führen. Dort muss allerdings noch eine verkehrsgerechte Zu- bzw. Ausfahrt geschaffen werden, denn die Fahrradstraße wird zwar für den Durchgangsverkehr gesperrt werden, doch für Anlieger sowie den Lieferverkehr bleibt die „Fahrradachse“ selbstverständlich geöffnet. „Auch die Parkbuchten sowie die Ab- und Zufahrten wie etwa von der Alsterchaussee auf den Harvestehuder Weg oder vom Harvestehuder Weg in die Milchstraße werden bestehen bleiben“, sagt Andreas Rieckhof. Gleichzeitig sei aber auch eine Verbesserung der bereits bestehenden Wege vorgesehen.

Fahrradstraßen sind im Prinzip nichts anderes als Radwege auf ganzer Breite der Fahrbahn. Radfahrer dürfen auf ihnen nebeneinander fahren. Autos sind nur Gäste, Anlieger- und Lieferverkehr sind zugelassen, es gilt zumeist die Rechts-vor-Links-Vorfahrtsregel, wobei an Kreuzungen den Fahrradfahrern das Vorfahrtrecht eingeräumt werden kann, wenn dies gewollt wird. Die Höchstgeschwindigkeit für alle Verkehrsteilnehmer beträgt jedoch in jedem Fall 30 Stundenkilometer.