Erst Dresden, jetzt die nächste Hamburger Partnerstadt: Ehepaar aus Sasel radelt 2000 Kilometer. Auf die Idee für die lange Fahrt nach Marseille ist das Ehepaar durch ein Buch des Journalisten Frank Burger gekommen.

Hamburg. Mit dem Fahrrad von Hamburg nach Marseille, ein Tour von 2000 Kilometern. Für Gudrun Schuster-Thiel und ihren Mann Rainer Thiel ist das ein großes Abenteuer. Vor wenigen Tagen ist das Ehepaar zu seiner dreiwöchigen Tour aufgebrochen, die sie durch Deutschland, Holland und Belgien nach Frankreich führt.

„Wir wollen täglich 100 Kilometer schaffen, je nach Wetterlage. So müssten wir Ende des Monats in Marseille ankommen“, sagt Gudrun Schuster-Thiel. Auf die Idee für die lange Fahrt nach Marseille ist das Ehepaar durch ein Buch des Journalisten Frank Burger gekommen: „Er ist mit seiner Frau von Stralsund nach Barcelona gefahren. Da dachten wir uns: ‚Das können wir auch’“, sagt Rainer Thiel.

Nachdem das Ehepaar bereits nach Dresden, Hamburgs Partnerstadt, geradelt war, geht es jetzt in die nächste Partnerstadt: „Unsere Tochter war zum Austausch in Marseille – den Kontakt mit der Gastfamilie haben wir bis heute gehalten und werden sie besuchen“, sagt Gudrun Schuster-Thiel.

Ihren ersten Stopp hatten die beiden Saseler in Delmenhorst bei Freunden eingelegt, anschließend begann die Fahrt ins Ungewisse. Denn feste Unterkünfte haben sie nicht gebucht, die Suche nach einer geeigneten Bleibe beginnt jeden Tag aufs Neue. Einzig der Zeitplan ist festgelegt: Gegen 8 Uhr brechen sie jeden Morgen auf, um 17 Uhr soll die nächste Unterkunft angefahren werden. Damit ihnen nicht schon auf der Hälfte der Strecke die Luft ausgeht, haben sie nur das Nötigste dabei: „Eine Montur zum Fahren, eine zum Ankommen, das muss reichen. Gewaschen wird im Hotel, getrocknet über Nacht“, verrät die 63-Jährige.

Als Geheimwaffe gegen schmerzende Gesäßmuskeln hilft ein Sattelüberzug aus Fell. Dieser habe ihr schon oft gute Dienste geleistet, erzählt die Rentnerin. Bereits seit zehn Jahren fährt sie mit ihrem Mann bei den Cyclassics mit.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Frankreich fahren sie im Oktober wieder zurück nach Deutschland. Wie genau, wissen die beiden noch nicht, da die Bahn- und Flugverbindungen sehr umständlich seien. „Eventuell fahren wir einfach nach Barcelona weiter, von dort ist die Anbindung besser“, sagt Gudrun Schuster-Thiel. Das sei ja nicht weit, laut Google Maps gerade einmal rund 500 Kilometer.