Hamburg. Der Radverkehr soll in Hamburg in Zukunft offenbar stärker ausgebaut werden als bisher geplant: Nach Abendblatt-Information ist für Anfang September ein großer Fahrradgipfel bei Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) geplant. Die sieben Hamburger Bezirksamtsleiter werden dann mit hochrangigen Behördenvertretern zusammenkommen, um eine neue Radverkehrsstrategie zu entwickeln, hieß es aus Behördenkreisen.

Hintergrund ist eine Reise aller Bezirksamtsleiter im Mai in die dänische Hauptstadt Kopenhagen, die mittlerweile einen Anteil des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen von rund 40 Prozent erreicht hat. In Hamburg liegt der Anteil bei etwa 13 Prozent. Kopenhagen hat in den vergangenen Jahren den Radverkehr massiv gefördert; unter anderem gibt es dort eigene, großzügige Radspuren auf nahezu allen großen Straßen, „Grüne-Welle-Schaltungen“ für Radfahrer und eigene Rad-Schnellstraßen in die Vororte – was die Abordnung aus der Hansestadt offensichtlich sehr beeindruckt hat.

„Das ist die Zukunft“, sagte Andy Grote (SPD), Leiter des Bezirksamts Mitte. „Wir brauchen auch in Hamburg ein neues Fahrradzeitalter. Das Rad muss im Stadtverkehr neben Bussen und Bahnen Priorität bekommen.“ Am Donnerstag eröffnete Grote in Wilhelmsburg einen Radrundkurs namens „Loop“, der für eine neue Radverkehrspolitik Maßstäbe setzen soll.