Drei riesige Propeller versorgen die künftige Deutschlandzentrale von Greenpeace mit Energie

HafenCity. Während die Entwicklung im Überseequartier aufgrund der Finanzkrise ins Stocken geraten ist, schreitet sie östlich davon weiter voran - deutlich sichtbar anhand von drei großen Windkraftanlagen auf einem Neubau am Magdeburger Hafen. Dort entsteht ein Wohn- und Geschäftskomplex mit einer hohen, markanten Arkadenzeile am Wasser. In den Südteil der fast fertigen Gebäudezeile wird voraussichtlich noch im Spätsommer oder Herbst die neue Deutschlandzentrale von Greenpeace mit etwa 200 Mitarbeitern einziehen.

Bauherr ist die Projektentwicklungsgesellschaft DS Bauconcept, die für ihre umweltbewussten Mieter ein besonderes Energiekonzept plant: "Heizung und Klimaanlage funktionieren komplett auf Basis erneuerbarer Energien", sagt Christoph Eisenberg, der Technischer Leiter bei DS Bauconcept ist. Die drei Windgeneratoren sowie eine Solaranlage liefern Strom für Wärmepumpen, die Kühle (im Sommer) und Wärme (im Winter) aus dem Erdreich ins Gebäude bringen.

Die drei Windrotoren mit einer Leistung von jeweils 12,5 Kilowatt auf dem Dach erinnern in ihrer Form an gigantische Mixer und haben eine Höhe von acht Metern. Die Propeller stammen ursprünglich aus dem Flugzeugbau und erwiesen sich bei einem ersten Probebetrieb als gut wirksam. Sie sind laut Eisenberg die bisher höchsten Windkraftanlagen Hamburgs auf einem Privathaus und eine Art Prototyp. Möglichweise, so der Technikexperte, werden in absehbarer Zeit auf vielen Gebäuden solche Anlagen Energie erzeugen. Vom 1. Juli sollen sie nun in Dauerbetrieb geschaltet werden.

Im nördlichen Teil der Elbarkaden werden indes auch rund 90 Wohnungen gebaut, etwa 50 davon von der Garbe Group und dem Unternehmen Otto Wulff. Wohn- und Arbeitslofts sind dort geplant, aber auch Mehrgenerationen- oder Seniorenwohnungen.

In dem Neubaukomplex am Magdeburger Hafen entsteht zudem ein ganzer Bereich, der auf die Bedürfnisse der Design-Wirtschaft zugeschnitten ist. Platz für mehrere Firmen, eine kleine Bibliothek, diverse Ausstellungsräume und ein spezieller Shop sind dort unter dem Namen Designxport geplant. Der Entwurf für den gesamten Komplex mit rund 30.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche stammt von dem Architekturbüro Bob Gysin+Partner aus Zürich.