47 Hamburger Straßen werden saniert. Insgesamt investiert der Senat 37 Millionen Euro. Der CDU-Verkehrsexperte Klaus-Peter Hesse übt Kritik an der Verkehrspolitik der Stadt.

Hamburg. In diesem Sommer müssen sich die Hamburger Autofahrer wieder in Geduld üben: Auf den Straßen der Hansestadt sind 47 Baustellen geplant, auch auf Hauptverkehrsstraßen. In die Sanierung investiert der Senat in diesem Jahr rund 37 Millionen Euro. Davon erhalten die Bezirke für die Straßen in ihrem Zuständigkeitsbereich rund 20 Millionen Euro.

Die Koordinierungsstelle der Stadtentwicklungsbehörde (KOST), die für die Baustellen auf den Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen zuständig ist, sieht als Stauschwerpunkt Nummer eins die Baustelle von Hamburg Wasser auf dem Heidenkampsweg - hier wird ein Siel erneuert. Die Kosten für das Projekt liegen bei 16 Millionen Euro inklusive neuer Asphaltdecke und Trinkwasserleitung: "Die Verkehrsbelastung ist hier sehr hoch, sodass die Baustelle zu Behinderungen führen wird", sagte Helma Krstanoski, Sprecherin der Verkehrsbehörde. Auch die für August geplante Baustelle am Saseler Damm zwischen Poppenbüttler Landstraße bis Heegbarg werde voraussichtlich Staus auslösen.

Eine weitere Baustelle wird vom 16. Mai bis voraussichtlich zum 26. Mai am Theodor-Heuss-Platz am Bahnhof Dammtor eingerichtet. Bereits in den vergangenen Jahren war es hier wegen der Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke immer wieder zu Staus gekommen. Da durch die Baumaßnahmen die Fahrbahn laut Verkehrsbehörde beschädigt wurde, erhält sie nun eine neue Deckschicht. Deshalb wird wieder mit Verkehrsbehinderungen gerechnet. So soll zum Beispiel ein Fahrstreifen je Richtung an der Straße Alsterglacis gesperrt werden. Der Bereich um den Dammtor-Bahnhof, so der Rat der Behörde, sollte möglichst weiträumig umfahren werden. Die Buslinien 4 und 5 sowie 34 fahren die Haltestellen Universität/Staatsbibliothek und Bahnhof Dammtor während der Bauarbeiten vom 16. bis zum 21. Mai nicht an.

Außerdem gibt es in der Stadt mehrere Baustellen wegen des Busbeschleunigungs-Programms, das sich der Senat rund 259 Millionen Euro kosten lässt. Die Baumaßnahmen sollen dafür sorgen, dass Busse im Stadtverkehr schneller vorankommen. Derzeit wird bis voraussichtlich Oktober die Kreuzung Grindelallee/Hallerstraße/Beim Schlump umgebaut - weitere Straßen folgen.

Der CDU-Verkehrsexperte Klaus-Peter Hesse übte Kritik an der Verkehrspolitik der Stadt. "Der Senat schafft es einfach nicht, seine Baustellen ordentlich zu koordinieren. Die Behörden müssen sich untereinander besser abstimmen", sagte Hesse dem Abendblatt. In einer schriftlichen kleinen Anfrage zur Problematik "Staustadt Hamburg" hatte der CDU-Politiker den SPD-Senat nach den Baustellen gefragt. Dabei kam heraus, dass es allein 2012 im Hamburger Hauptverkehrsstraßennetz laut Verkehrsbehörde rund 2700 "Eingriffe" gab.