Hamburg. Der Hamburger SPD-Senat will Unternehmen erstmals verpflichten, ihre Mitarbeiter auch vor psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zu schützen. Dazu will er noch im Frühjahr eine Verordnung verabschieden, die danach als Vorlage für eine bundesweite Regelung in den Bundesrat gehen soll. Setzt sich die federführende Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) durch, könnte dies gravierende Folgen für den Alltag von Millionen deutschen Büroarbeitern haben.

Manche Großraumbüros und die Erreichbarkeit auch über die Arbeitszeiten hinaus könnten damit bald der Vergangenheit angehören. So heißt es in Paragraf 6 des Verordnungsentwurfs, dass "Störungen und Unterbrechungen der Arbeit sowie die gleichzeitige Verrichtung mehrerer Arbeiten auf ein Mindestmaß" zu reduzieren seien. Und: "Die Arbeitsumgebung hat der Arbeitgeber so zu gestalten, dass psychische Belastung vermieden oder so weit wie möglich verringert wird." Mit dem Vorstoß reagiert der Senat auch auf die jüngsten Studien. Danach sind psychische Erkrankungen der Hauptgrund für Krankschreibungen.