Den Beifahrersitz weit zurückgeschoben, den Blick auf den zweiten Innenspiegel gerichtet - und dann geht es los. Mitten hinein in den Hamburger Großstadtverkehr; mit Neulingen an der Seite, die das Fahrzeug hier lenken dürfen: Seit 27 Jahren ist Kay Elster, 52, nun schon Fahrlehrer - ein großer Mann mit sonorer, ruhiger Stimme, die den Schülern die Nervosität nimmt.

Die Aggressivität im Straßenverkehr habe zugenommen, sagt Kay Elster. Da sei es kein Wunder, dass in einer Stadt wie Hamburg die Durchfallquote im bundesdeutschen Vergleich am höchsten ist, wie gerade wieder eine Studie gezeigt hat. Im Fahrschulgeschäft komme es deshalb zunehmend mehr auf Pädagogik als nur auf die Erklärung der Fahrzeugtechnik an, damit die Fahranfänger im Großstadt-Dschungel bestehen können.

Begonnen hatte Kay Elster seine Fahrlehrerlaufbahn in der Bramfelder Fahrschule seines Vaters. Lange war er selbstständig, doch als sein Vater starb, verkaufte er die Schule und stieg bei einem Kollegen als Angestellter ein.

Dort ist er auch für die Motorrad-Ausbildung zuständig, womit er Hobby und Job verbinden kann. Mit seiner Lebensgefährtin macht er ausgedehnte Bike-Touren, auf dem Sozius seiner Maschine sitzt dann häufig der zwölfjährige Sohn. Sein Ältester, der jetzt 20 ist, beherrscht das Fahren im Großstadt-Dschungel bereits. Er hatte eben einen kompetenten Fahrlehrer: den Vater.