Die HSH Nordbank hat auf die Kritik an der 45-Millionen-Dollar-Zahlung an die US-Bank Goldman Sachs reagiert und eine Untersuchung angekündigt.

Hamburg. "Ich habe unsere Wirtschaftsprüfer von KPMG gebeten, den damaligen Entscheidungsprozess und die damit zusammenhängenden Vorgänge vollständig aufzuarbeiten", teilte Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher mit.

Die mit Milliardenverlusten kämpfende Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein hatte die Summe im November 2008 nach eigenen Angaben im Rahmen eines "handelsüblichen Geschäfts" an Goldman Sachs überwiesen, obwohl juristisch strittig war, ob der Anspruch der US-Investmentbank bereits erloschen war. Damit sollte Gerüchten über die Lage der HSH Nordbank "von vornherein jeglicher Raum genommen werden".

Obwohl dieses Verhalten unter Banken zumindest nicht unüblich ist, überboten sich nicht nur die Oppositions-, sondern auch die Regierungsparteien in Hamburg und Kiel mit Kritik. Die CDU in Schleswig-Holstein drohte gestern sogar personelle Konsequenzen für die Bankführung an.

Unterdessen kritisierte der Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kars, dass die Hamborner AG, eine Beteiligung der HSH-Immobilientochter Real Estate, für 2008 mit 354 000 Euro "die höchsten Aufsichtsratsvergütungen aller Immobilien Aktiengesellschaften in Deutschland" gezahlt habe - eine Steigerung um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kahrs vermutet, dass HSH-Manager im Hamborner Aufsichtsrat "durch die Hintertür Bonuszahlungen bekommen".