Oberste Brandbekämpfer warnen vor Lücken bei Abdeckung der Stadt. Bislang Finanzierung von 80 zusätzlichen Stellen bewilligt.

Hamburg. Die Hamburger Politik steht vor einer weitreichenden Richtungsentscheidung in Sachen Feuerwehr. Am 8. Januar wird Feuerwehrchef Klaus Maurer im Innenausschuss der Bürgerschaft neue mögliche Wege bei der Organisation der Brandbekämpfung vorstellen. Grundlage ist ein fast 800 Seiten langes Gutachten, das Defizite bei der Abdeckung der Stadt durch die Feuerwehr feststellt.

Entscheidet sich die Politik, dem Gutachten zu folgen, wird nicht mehr die bisherige Risikobewertung der einzelnen Stadtteile, sondern die von der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) vorgegebenen Schutzziele der Maßstab sein. Die damit verbundenen Kosten gehen in die Millionen. Hamburg müsste 650 zusätzliche Stellen bei der Feuerwehr schaffen. Außerdem müssten Standorte der Feuerwachen neu strukturiert oder neue geschaffen werden. Die Umstrukturierung würde über einen Zeitraum von gut zehn Jahren erfolgen.

Bislang hat die Bürgerschaft die Finanzierung von 80 zusätzlichen Stellen bewilligt. Das Geld war ursprünglich für den Bau der neuen Feuerwache Finkenwerder vorgesehen. Der wird um zwei Jahre verschoben. Die Entscheidung dürfte der Politik leicht gefallen sein. Momentan wird der Bereich Genter Ufer als Standort für die zukünftige Feuerwache Finkenwerder favorisiert.

Ein Baubeginn ist dort vor 2016 ohnehin nicht möglich, weil das Gelände erst aufgeschüttet und vorbereitet werden muss. Ein weiterer Plan sieht vor, dass zusätzliche Stellen bei der Feuerwehr geschaffen werden, indem nicht mehr einsatzdienstfähige Feuerwehrleute - unter Beibehaltung ihrer Privilegien wie die Pensionierung mit 60 Jahren - von anderen Behörden übernommen werden.