Der aufblasbare Schneemann und sein Kumpel, der Weihnachtsmann, im Garten von Stefan Bernau sind ein Hinweis: Hier wohnt jemand, der anderen gern eine Freude macht. Schon zu Ostern hatten der Schulhausmeister und seine Frau Marion vor ihrem Bungalow auf dem Gelände der Grundschule Marschweg in Rissen zwölf Kaninchen herumhoppeln lassen - zur Freude der Schüler. Stefan Bernau ist überhaupt ein freundlicher Mensch. Er hat auch gar nichts dagegen, dass die Gäste des Kirchentages in "seiner" Schule übernachten. Er wäre nur gern dabei. Doch nun will die Stadt ihre Schulhausmeister ausgerechnet zu dieser Zeit in den Urlaub schicken.

Der 46-Jährige arbeitet schon seit 21 Jahren an derselben Schule und war, als er anfing, der Jüngste seines Berufsstands. Er ist ohnehin ein beständiger Mensch. Seine Ehefrau hat er kennengelernt, als er vier Jahre alt war, mit 19 Jahren hat er sie geheiratet. Zwei Töchter, 21 und 24 Jahre, hat das Ehepaar.

"Ich mag Kinder", sagt Stefan Bernau. Wenn Fasching an der Schule gefeiert wird, verkleidet er sich und verteilt Bonbons. Alles lässt er aber nicht durchgehen. "Kinder schreien nach Grenzen", sagt er. Die zeigt er den Schülern, wenn sie sich an den Büschen auf dem Gelände zu schaffen machen. Dann wird er streng - auch wenn er hin und wieder doch schmunzeln muss über den Unsinn, den die "Kiddies", wie er sie nennt, manchmal so anstellen.