Beamte, weiß Abendblatt-Leserin Brigitte Kusch aus den Erzählungen ihrer Großmutter, verdienten früher wohl nicht allzu viel Geld. Trotzdem sollte auch in ihrem Hause zum Weihnachtsfest ein Gänsebraten auf dem Tisch stehen. So kamen die sparsamen Staatsdiener auf folgende Idee: Man erwarb beim Schlachter einen Schweinerippen-Braten und schnitt eine große Tasche in das Fleisch. Diese wurde mit Backobst gefüllt und nach der Art einer Weihnachtsgans gewürzt. So entstand ein Braten, der den typischen Duft in der Wohnung verbreitete - und zudem noch lecker schmeckte. Bezeichnet wurde diese Festspeise als Beamtengans. "Heute habe ich schon selber Kinder und Enkel", sagt Frau Kusch, "und auch sie wünschen sich zu Weihnachten immer die Beamtengans." Sie essen lieber Fisch? In einem Hamburger Kochbuch von 1798 sind zwölf Varianten aufgeführt, einen schmackhaften Weihnachtskarpfen zuzubereiten. Eine Variante sieht vor, den Fisch im Sud von Ingwer, Muscheln und "welschen Nüssen" (Walnüssen) zu kochen - "schwarz gestoft, mit Teig in der Kasserolle".