Lohbrügge. Der Schulzirkus Mummpitz ist viel mehr als eine Luftnummer. Er ist das Vorzeigeprojekt der Stadtteilschule Bergedorf, um das sich das ganze "Unternehmen Schule" dreht. Sportlehrer und "Zirkusdirektor" Axel Gnoth hat mit dem Projekt nicht nur einen Ort geschaffen, an dem Schüler aller Jahrgangsstufen zu Höchstleistungen auflaufen können. Er hat darüber hinaus dafür gesorgt, dass die Schule alle damit verbundenen unternehmerischen Möglichkeiten ausschöpft. Wenn der Zirkus auftritt, bietet die Schule den Gästen das gesamte Programm. Die Show in der Manege wird von 50 Schülern der 5. bis 12. Klassen gestaltet, die Livemusik kommt von der Schul-Bigband und dem -Orchester, das Büfett bereitet die Profilklasse Bistro vor. Die Medienklasse zeichnet die Show auf, die Profilklasse Zirkusmanagement kümmert sich um die Vermarktung. Für die Sicherheit sorgen die Jungs von der freiwilligen Feuerwehr, dafür treten die Schüler jährlich bei deren Sommerfest auf. Überhaupt ist der Zirkus eine feste Größe im Stadtteil. Bei Geburtstagen, goldenen und silbernen Hochzeiten, beim Bergedorfer Stadtfest, in Seniorenheimen und Kindergärten - es gibt kaum einen Ort, an dem der Zirkus nicht für gute Laune sorgt.

Axel Gnoth nennt das bunte Treiben seiner Truppe ein "liebenswertes Chaos". Was die Schüler aber nach einem Jahr Training auf die Beine stellen, ist professionell. Auch weil sogar Ehemalige noch nach Jahren jeden Freitag zum Training in die Halle kommen, um ihr Können an die Jüngeren weiterzugeben. Vom Zirkusvirus infiziert haben einige Ehemalige eine Akrobatikgruppe gegründet, die bundesweit auftritt. Damit nicht nur die Schüler und die Zuschauer von dem Projekt profitieren, lädt Axel Gnoth zweimal im Jahr zur Familienfreizeit in die Halle. Dann kommen die Mütter zum Jonglieren, die Väter aufs Einrad. Und die Schüler zeigen ihnen, was in der Manege so alles möglich ist.