Wilstorf. Als Kimberley auf das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (AvH) kam, musste sie zuerst in Watthose und Gummistiefel an die Engelbek. Damals, 2005, war das Projekt ganz neu: Eine Schule wollte sich aufmachen, einen kleinen Bach zu renaturieren. Sieben Jahre später steht die Schülerin in einer Schar Fünftklässler und referiert über den Sinn von Strömungslenkern. Für ihr Profil "Nachhaltigkeit in Natur und Gesellschaft" hat die Abiturientin außerdem mit ein paar Mitschülern eine Gewässeruntersuchung durchgeführt. "Lernen im Fluss", treffender könnte das Projekt des AvH nicht bezeichnet werden. Denn das Engagement an der Engelbek ist keine einmalige Sache, sondern prägt die gesamte Schulzeit.

Jede fünfte Klasse kommt in den Genuss, an der Engelbek mitzuarbeiten. Dabei wird das Ökosystem in kleinen Schritten verändert. "Das geht von praktischer körperlicher Arbeit wie dem Entfernen der Böschungssicherung über das Bepflanzen des Ufers und dem Einbau von Strömungslenkern bis zum Kartieren der veränderten Bachquerschnitte und zum Beproben des Wassers", sagt Projektleiterin Christa Grimm.

Doch die Schüler wollen mehr. Sie wollen, dass auch andere verstehen, wie wichtig Bachrenaturierungen für das Ökosystem sind. Also erstellen sie Filmdokumente, liefern dem Bezirksamt regelmäßig Beprobungsergebnisse und sorgen als Mitveranstalter des jährlichen Engelbek-Sommerfestes für Aufklärung der Besucher. Neuester Coup der Schüler ist eine GPS-Bildungsrallye, die an die morphologischen, biologischen und chemischen Zusammenhänge eines Bachs und die notwendigen Renaturierungsmaßnahmen heranführt. Sie ist übrigens für alle gedacht, die sich für die Engelbek interessieren.