Ohne Zweifel ist der Vorstoß des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg (UVHH), der der Stadt empfiehlt, den klagenden Umweltverbänden Geld zu streichen, nirgends gut angekommen - auch nicht beim eigenen Hafen-Dachverband ZDS. UVHH-Präsident Gunther Bonz sollte inzwischen klar sein, dass er sich vergaloppiert hat. Die Kritik an ihm kommt mittlerweile von fast allen Seiten. Doch es ist nun an der Zeit, mehr miteinander als übereinander zu reden. Gerade wenn es um die Elbvertiefung geht.

Einzelpersonen und Einzelmeinungen sind hier zweitrangig. Schließlich steht Hamburgs wirtschaftliche Zukunft auf dem Spiel. Die Streithähne sollten sich endlich gemeinsam an einen Tisch setzen, diskutieren und nach einem Kompromiss suchen. So könnten sich Hafenwirtschaft, Politik und Umweltverbände womöglich darauf verständigen, dass nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zur Elbvertiefung, die 2013 fallen soll, keine weitere Instanz mehr angerufen wird. Das würde das Urteil zumindest endgültig machen und für planerische Sicherheit sorgen.

Bis dahin aber muss die Hafenwirtschaft und -verwaltung alles tun, um die internationalen Reeder in Hamburg zu halten. Dazu gehört das Nachdenken über die Höhe der Hafen- und der Terminalgebühren. Und ein konstruktiver, offener und kontinuierlicher Dialog mit den Umweltschützern wäre ebenfalls sinnvoll. Es muss endlich Schluss sein mit Vorhaltungen und Diskussionen, die aneinander vorbeigeführt werden. Am Ende müssen alle Beteiligten mit der Gerichtsentscheidung zur Elbvertiefung klarkommen, ob der Fluss einen Meter tiefer ausgebaggert wird oder nicht.