Im Vergleich der Großstädte leben nur in München noch weniger bedürftige Menschen

Hamburg. Die Hansestadt ist die einzige deutsche Großstadt, in der die Armut in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen ist. Im Jahr 2005 galten 15,7 Prozent der Hamburger als arm - 2011 waren es nur noch 14,7 Prozent. Das zeigt eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Mit der Quote von 14,7 Prozent nimmt Hamburg unter den 15 größten deutschen Städten den zweiten Platz ein. Nur in München ist der Anteil mit 11,8 Prozent geringer. Als arm gilt laut Studie, wer weniger als 60 Prozent des bundesweit mittleren Einkommens zur Verfügung hat. Das sind bei einem Alleinstehenden 848 Euro monatlich.

In vielen deutschen Städten breitet sich die Armut weiter aus, zum Teil stark wie in Düsseldorf, wo die Quote von 13,8 auf 19,2 Prozent kletterte. In Berlin stieg sie auf 21,1 Prozent. Die höchste Armutsgefährdungsquote hat Leipzig mit 25,0 Prozent. Nur in Dresden gab es eine vergleichbare Entwicklung wie in Hamburg, dort sank die Quote von 20,7 auf 20,0 Prozent.

Hamburgs Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) zeigte sich über den Rückgang der Armut erfreut. Da viele Menschen aber trotz Arbeit als arm gelten, werde es künftig nicht nur darum gehen, "wie viele Menschen Arbeit haben, sondern auch, zu welchen Bedingungen sie arbeiten müssen".