Eine Glosse von Axel Tiedemann

Da gibt es also Straßen, die besonders leise sind in Hamburg, Straßen mit besonders viel Grün oder besonders viel Freizeitangeboten. Doch die meisten dürften eher Durchschnitt sein. Wie der "Durchschnitt" in Rotherbaum, wobei gerade dieser Name beweist, wie wenig durchschnittlich, sondern ausgesprochen ungewöhnlich die Namensgebung der Hamburger Straßen gelegentlich ist. "Herrlichkeit" heißt eine in der Altstadt, obwohl sie heute eher unscheinbar ist. Sie klingt aber besser als andere: Hinter der Neuen Dröge - wer möchte das schon auf seiner Visitenkarte haben. Dabei liegt die Straße im szenigen St. Pauli. Der Bräsigweg in Bramfeld dürfte auch keine coole Adresse sein, ebenso wenig wie die Tusneldastraße in Stellingen.

Gefährlich erscheint die Knochenhauertwiete in der Altstadt, anschließend macht man sich besser auf zur Straße Beim Gesundbrunnen in Borgfelde, ohne sich an der Tischbeinstraße in Barmbek zu stoßen oder sich am Schulterblatt in der Schanze zu prellen. Gefährlich kann's auf der Rutschbahn im Stadtteil Rotherbaum werden. Anschließend bleibt nur der Gang zur Frustbergstraße in Groß Borstel. Oder man relaxt einfach auf der Bürgerweide.