Nach den Protesten von Ärzten über chaotische Zustände an der Uniklinik UKE kündigte Krankenhauschef Prof. Jörg Debatin Sofortmaßnahmen an. Eine schnelle Eingreiftruppe soll die Probleme lösen.

Hamburg. Wie sicher sind die Patienten im UKE? Diese Frage versuchte der Wissenschaftsausschuss der Bürgerschaft gestern Abend zu klären, nachdem 15 Ärztliche Leiter in einem Brandbrief an UKE-Chef Professor Jörg F. Debatin von gravierenden Mängeln in der Notfallaufnahme, im OP-Bereich, im Bettenmanagement, in der Zentralsterilisation und im Bereich Computertechnologie nach dem Umzug ins Neue Klinikum geschrieben hatten.

"Die Patienten im UKE waren und sind sicher", sagte UKE-Chef Debatin, der von Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach "aufgrund der Berichterstattung im Abendblatt" aufgefordert worden war, "die Mängel sobald wie möglich abzuarbeiten". Dafür hat Debatin nun flugs eine schnelle Eingreiftruppe ins Leben gerufen. Diese "Task Force" besteht aus fünf Arbeitsgruppen, welche sich exakt mit den oben beschriebenen fünf Problembereichen beschäftigen werden. Da sei man "auf einem guten Weg", aber noch nicht "am Ende eines Optimierungsprozesses".

Als "sehr unkonkret" empfand Dorothee Stapelfeldt (SPD) Debatins Ausführungen und wollte ganz genau wissen, "ob die Zahl der Überlastungsanzeigen von Mitarbeitern nach dem Umzug gestiegen ist"? Ja, wie in anderen Kliniken auch, gab Debatin zu: "Wir führen darüber keine Statistik, aber ein paar mehr als sonst im Durchschnitt werden es sein."

Genauere Zahlen hatte er dagegen über das Patientenwachstum, das nach dem Umzug in einzelnen Bereichen bei 20 Prozent lag. Priorität habe im UKE die Notfallversorgung von Schwerstverletzten. "Das ist primär unser Auftrag", sagte Debatin, von Notärzten bekäme er immer wieder zu hören: "Ihr seid im Umkreis von 200 Kilometern die Besten."

Er räumte aber ein, dass es "keine gute Idee" gewesen sei, in der Umzugsphase "das wachstumsstärkste Quartal in der Geschichte des UKE" zugelassen zu haben. Bei einem nächsten Mal würde man "das Wachstum den Kapazitäten anpassen".

Bleibt das Kommunikationsproblem, an dessen Ende der Brandbrief der Chefärzte stand. Ja, so Debatin, das sei "ein Stück weit sein Defizit". Ob das behoben wird, darüber möchte der Ausschuss "auf dem Laufenden" gehalten werden.