Als Bramfelder hat er seinen ersten Fisch im gleichnamigen See dort gefangen: Ralph Hendes-Drewes war 13 Jahre alt, der Fisch ein Karpfen. Schon bald wurde die Angelei zu seinem Lebensinhalt. Heute, mit 51 Jahren, fährt er 60 Tage im Jahr zum Lachs- und Meerforellenfischen - meist als Fliegenfischer. Diese verwenden nur künstliche Köder aus Federn, Haaren und Wolle ("Fliegen"), gelten als die Künstler unter den Anglern. Nun hofft Hendes-Drewes, dank der neuen Fischtreppe bald auch in der Alster Edelfische fangen zu können.

Gelernt hat er Speditionskaufmann, doch mit seinem Charme wurde er schnell ein erfolgreicher Angelgerätehändler. Sein Geschäft sieht heute aus wie eine schicke Boutique. "Der Ruf der Angler hat sich seit zehn Jahren stark verbessert", sagt er. Viele gehen sorgsamer mit der Natur um als früher, fischen nur noch dort, wo auch die Bestände gesichert werden. "Auch bei Kindern ist Angeln heute cool."

Er selbst fischt am liebsten an der Ostseeküste Deutschlands und Dänemarks, weil man dort Fische auf Sicht fangen kann. "Wenn man ganz allein im Wasser ist, kann man häufig Schweinswale beobachten. Das ist ein tolles Erlebnis", sagt er.

Und ja, natürlich geht nichts über die Freude, einen großen Fisch am Haken zu haben. In der Küche bereitet er den Fang selbst zu; seine Frau ist Vegetarierin "aus Überzeugung".