Es fehle beispielsweise ein Konzept zum Umgang mit dem Verkehr, der für ein Viertel des Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich sei.

Hamburg. Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) hat gestern angekündigt, das Klimaschutzkonzept des Senats fortzuschreiben. Ziel sei es, den Ausstoß von Kohlendioxid von 2007 bis 2012 um zwei Millionen Tonnen zu senken. Damit würden gegenüber 1990 etwa 20 Prozent des Treibhausgases eingespart. Blankau: "Vieles spricht dafür, dass wir die angestrebte Reduktion erreichen." Die Vereinbarungen des Senats mit Vattenfall und E.ON Hanse machten die Stadt zudem "fit" für die Energiewende. Blankau sagte weiter, dass die Förderprogramme für Energieeffizienz im Wohnungsbau ausgeweitet wurden. So erhalte die Wohnungsbaukreditanstalt 2012 zusätzliche zwei Millionen Euro.

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Der BUND kann dem Konzept wenig abgewinnen. "Die Finanzmittel dafür wurden von 25 Millionen Euro pro Jahr auf nun 20 Millionen Euro gekürzt, obwohl die Herausforderungen größer sind denn je", sagte Landeschef Manfred Braasch. Es fehle darüber hinaus ein Konzept zum Umgang mit dem Verkehr, der für ein Viertel des Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich sei. Die Klimaziele würden auf diese Weise nicht erreicht. Kritik kam auch von GAL-Fraktionschef Jens Kerstan: "Wenn die Senatorin auf den Energiedeal mit Vattenfall und E.ON verweist, heißt das, dass der SPD-Senat sich seine Klimapolitik von den Kohle- und Atomkonzernen machen lässt."

Unterdessen teilt der Industrieverband mit, dass elf Unternehmen in Hamburg seit 2008 durch Umstellungen rund 456 000 Tonnen Kohlendioxid eingespart hätten. Damit habe sich die freiwillige Selbstverpflichtung bewährt.