Stillsitzen war noch nie sein Ding. Früher kämpfte er gegen das Kaugummiverbot an seiner Schule und für das Recht, in den großen Pausen drinbleiben zu dürfen. Heute kämpft er um bessere Bedingungen für Auszubildende. Patrick Fronczek, 28, ist der Geschäftsführer des Azubi-Werks, das in Hamburg jetzt ein Wohnheim für 500 Auszubildende realisieren will - ein solches Projekt hat es in der Hansestadt bisher noch nie gegeben.

Für die Belange anderer ist er schon immer auch gerne angeeckt. Als Schulsprecher verbrachte er viele Stunden im Zimmer der Schulleitung - mal wegen des eigenen Verhaltens, mal, um sich für seine Mitschüler einzusetzen. Später fiel er als einer von wenigen Jackettträgern im Deutschen Gewerkschaftsbund Nord auf, wo er sich um Jugendbildungsarbeit kümmerte und sich nicht scheute, für soziale Ziele auch mal wirtschaftlich zu denken. Die neue Aufgabe erfüllt er ehrenamtlich; sein Geld verdient er als Politikberater für Vereine und Stiftungen, eine Arbeit, die, wie er sagt, auch mal in einer "120-Stunden-Woche" münden kann.

Dem Engagement für Jugendliche ist er ebenso treu geblieben wie der eigenen Rastlosigkeit. Er lebt in einer Wohngemeinschaft, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Nur manchmal träumt er von Ruhe. Irgendwann möchte er für ein halbes Jahr nach Israel in einen Kibbuz gehen: "Einfach mal Orangen pflücken."