Millionen Musical-Touristen sichern in Hamburg Tausende Arbeitsplätze. Nur “Titanic“ floppte

Hamburg. Auch Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) freut sich über die "beeindruckend lange Spielzeit" von "König der Löwen" in Hamburg. Schließlich nützen die Shows auch der Wirtschaft der Hansestadt. "Einschließlich der kleineren Häuser kommt Hamburg auf jährlich zwei Millionen Musicalbesucher mit einem sehr hohen Anteil an Übernachtungsgästen, die hier Tausende Arbeitsplätze sichern", sagte Horch dem Abendblatt. Die Hamburg Tourismus GmbH geht davon aus, dass jeder dritte Besucher in der Hansestadt übernachtet und im Schnitt zwei Tage bleibt - und in dieser Zeit auch sonst Geld ausgibt. "Der Beginn der Musical-Ära mit 'Cats' im Jahr 1986 hat den Hamburg-Tourismus sozusagen wachgeküsst", sagt Dietrich von Albedyll, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Tourismus GmbH. Seither steigen die Übernachtungszahlen überproportional zum Bundesdurchschnitt. Eine Befragung der Hamburg Tourismus ergab zudem, dass Musicals bei potenziellen Städtereisenden eine hervorgehobene Rolle spielen. Erst an zweiter Stelle wurde der Hafen und an dritter das klassische Kulturangebot wie Theater und Museum genannt.

Aber nicht alle Musicals ziehen gleich viel Zuschauer an (siehe Grafik). Dabei sind jedoch die unterschiedliche Spieldauer sowie die Saalgrößen zu beachten. Während in das Theater im Hafen 2030 Besucher passen, finden im TUI-Operettenhaus nur 1380 Platz. Der Flop der vergangenen Jahre war wohl "Titanic", das 2002 und 2003 lief. Stage Entertainment gibt keine Besucherzahlen bekannt. Fest steht: Das Musical spielte monatelang nicht einmal die laufenden Kosten ein.