Im Völkerkundemuseum informieren Experten über Langzeitfolgen psychischer Wunden und deren Behandlungsmöglichkeiten

Hamburg. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) veranstaltet der Verein Ankerland - Hilfe für traumatisierte Kinder in der kommenden Woche die ersten Hamburger "TraumaTage". Am 20. Oktober von 11.30 Uhr an treffen sich Experten aus den Bereichen Schule, Medizin, Opfer- und Kinderschutz, Kriminologie und Polizei im Völkerkundemuseum, um über das Problemfeld zu informieren und sich auszutauschen. Das Motto der Veranstaltung im Premierenjahr: "Hamburg, wach auf! Stoppt Jugendgewalt" Die Veranstaltung ist öffentlich und wird von einem Infoforum begleitet, auf dem sich viele Hilfsorganisationen präsentieren.

Die "TraumaTage" sollen laut dem Organisator Dr. Andreas Krüger zukünftig einmal im Jahr über das Thema informieren, die Öffentlichkeit für die Not der Betroffenen sensibilisieren und helfen, diese Not zu lindern.

In diesem Jahr besteht die Veranstaltung aus drei Teilen: Bereits im Vorfeld hatte Ankerland Hamburger Schulklassen zu einem Workshop in das Völkerkundemuseum eingeladen, bei dem die Sechstklässler über ihre Gewalterfahrungen sprachen und Ansätze erarbeiteten, wie Gewalt in der Schule begegnet werden kann. Die Schüler aus Lurup und Sinstorf zeigten sich sehr engagiert und gut informiert.

Das Infoforum richtet sich an Experten und Interessierte, Fachpublikum, Betroffene und Öffentlichkeit. Tobias Clairmont, Vorsitzender des Vereins Ankerland: "Wir sind froh, so hochkarätige Referenten gewonnen zu haben." Unter anderem werden Prof. Hubertus Lauer, Vizepräsident des Kinderschutzbundes, Prof. Gerhard Roth, Direktor des Instituts für Hirnforschung an der Uni Bremen, und Prof. Peter Wetzels, Leiter des Instituts für Kriminalwissenschaften an der Hamburger Universität, Vorträge halten. Am Nachmittag wird Pascal Finkenauer ein Konzert geben. Im Anschluss folgt eine Diskussion, unter anderem mit der Vizechefin des Weißen Rings in Hamburg, Kristina Erichsen-Kruse. Die Polizei, der Weiße Ring sowie der Verein Pro Aktiv und andere Organisationen unterstützen die Veranstaltung.

Dritter Bestandteil der Ankerland-TraumaTage wird ein großes Spendengaladinner am 20. Oktober sein. Bei dem Dinner in der Elbmeile XIII (Große Elbstraße 212) wird Sänger Max Mutzke ein Konzert geben. Die TV-Moderatorin Alida Gundlach leitet eine Gesprächsrunde zum Thema Trauma. Für die Dinnerveranstaltung gibt es noch Karten. Wer teilnehmen möchte, kann per E-Mail ( info@ankerland.org ) weitere Informationen und die Anmeldeunterlagen anfordern. Auch die Abendblatt-Redaktion "Von Mensch zu Mensch" unterstützt Ankerland.