Nach der Premiere des "Sommernachtsdrooms" gestern Abend im neuen Ohnsorg-Theater gönnte er sich ein kühles Bier und holte erleichtert ganz tief Luft - erstmals nach Monaten des Planens und Improvisierens. Nun genießt Intendant Christian Seeler das gute Gefühl, die Weichen des niederdeutschen Schauspielhauses zukunftsweisend gestellt zu haben. In einem modernen Haus, aber auch programmatisch.

Besonders hilfreich in der Zeit des Umbruchs war der familiäre Rückhalt. Ehefrau Bärbel, eine Psychologin, garantierte daheim in Kiebitzreihe bei Elmshorn ein Refugium im Grünen. Dass die drei Kinder ihren 52 Jahre alten Vater zuletzt selten zu Gesicht bekamen, konnte sie nicht beunruhigen. Theater ist nun mal die Leidenschaft des gebürtigen Hamburgers - vom Tüfteln an seiner alten Kreidler Florett abgesehen. Kehrt am Heidi-Kabel-Platz Ruhe ein, will Seeler mit Kumpels per Motorrad durch die Pyrenäen fahren.

Aber erst mal wird gefeiert. Die Premierennacht verbrachte das Ehepaar Seeler im Hotel Reichshof: mit Blick aufs neue Traditionstheater.