Wer erreichen will, dass immer mehr Hamburger in die Pedale statt aufs Gaspedal treten, muss auch etwas dafür tun. Nur wenn es gefahr- und problemlos möglich ist, mit dem Fahrrad in die Stadt zu kommen, werden die Menschen das Auto stehen lassen.

So gesehen ist der Ansatz des Senats, mehr Geld in den Ausbau und die Instandhaltung der Radwege zu investieren, richtig. Es ist gut, dass die Politik parteiübergreifend endlich die Bedeutung von Radfahrern erkannt hat. Sie tragen sowohl zum Klimaschutz als auch zur Lösung der innerstädtischen Verkehrsprobleme bei. Das Problem: Bis zu dieser Erkenntnis hat es viel zu lange gedauert. Zu lange sind Hamburgs Radwege vernachlässigt worden. Die Schäden sind so massiv, dass es mit Schönheitsreparaturen längst nicht mehr getan ist.

Trotz aller Bemühungen klaffen deshalb Wunsch und Wirklichkeit in Hamburg noch weit auseinander. Wer den täglichen Slalomparcours zwischen Schlaglöchern, Baumwurzeln und unachtsamen Fußgängern oder Autofahrern hinter sich bringt, kann ein Lied davon singen. Kein Senat in der Vergangenheit hat genug Geld für Instandsetzung und Pflege eingeplant.

13,5 Millionen Euro mögen angesichts von Sparrunden und Haushaltslöchern nach viel klingen - letztlich ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Will Hamburg seine Ziele erreichen, braucht es mehr. Viel mehr.