Die Bürgerschaftswahl am 23. September 2001 stellte die Weichen in Hamburg neu. Nach 44 Jahren, in denen die SPD durchgehend den Bürgermeister stellte, eroberte die CDU das Rathaus. Ironischerweise hatten die Sozialdemokraten - auch wegen ihres Kurswechsels in der Inneren Sicherheit - ihr Ergebnis im Vergleich zu 1997 von 36,2 auf 36,5 Prozent verbessern können. Weil die GAL zugleich von 13,9 auf 8,6 Prozent abstürzte, fehlte dem Senat die Mehrheit.

Den Wechsel ermöglichte die Schill-Partei, die 165 421 Stimmen gewann (19,4 Prozent) und den Ruf der Hansestadt bestätigte, die Wähler seien hier besonders flexibel. Auch der neu gegründeten Statt-Partei war 1993 der Einzug in die Bürgerschaft und sogar in den Senat unter Henning Voscherau (SPD) gelungen. Wie die Schill-Partei blieb sie Episode.

Neun Jahre im Rathaus hielt sich hingegen Ole von Beust. 2001 war seine CDU mit 26,2 (minus 4,5 Punkte) eigentlich der Wahlverlierer; 2004 nach dem Scheitern des "Bürgerblocks" dann mit 47,2 Prozent der strahlende Sieger.