Die Aktion “Frühstück für Schulkinder“ des Hamburger Abendblatts und der PSD Bank Nord. Schulen können sich von jetzt an bewerben.

Hamburg. Es gehört nicht so viel dazu: Müsli mit Milch oder ein saftiges Brot mit fettarmer Wurst und etwas Obst und Gemüse. Fertig ist ein leckeres Frühstück, das Kraft für den Start in den Tag gibt. Leider gibt es viele Kinder, die ohne eine Morgenmahlzeit und Pausenbrot in die Schule kommen - einer Forsa-Umfrage zufolge jedes vierte Grundschulkind in Norddeutschland. Bei 15-Jährigen lässt sogar jeder zweite die Morgenmahlzeit aus, wie Bielefelder Forscher in einer bundesweiten Studie festgestellt haben.

Das sollte in einer Stadt wie Hamburg nicht sein: Deswegen startet das Hamburger Abendblatt gemeinsam mit der PSD Bank Nord eG die Aktion "Frühstück für Schulkinder". Die Bildungsbehörde unterstützt die Initiative. Mit insgesamt 50 000 Euro möchte die genossenschaftliche Privatkundenbank Frühstücksinitiativen an Hamburger Schulen finanziell fördern. Diese können sich bis zum 28. Februar dafür bewerben.

"Es ist alarmierend, dass immer mehr Kinder, insbesondere aus sozial schwachen Familien, morgens das Elternhaus ohne Frühstück verlassen. Eine Entwicklung, die mich als Familienvater nachdenklich stimmt. Daher ist es uns eine große Herzensangelegenheit, gegen diesen Missstand vorzugehen", begründet Dieter Jurgeit, Vorstandsvorsitzender PSD Bank Nord eG, das Engagement. Mit dieser Aktion soll Schulkindern wenigstens eine vollwertige Mahlzeit am Tag ermöglicht werden. Denn ohne Frühstück können Kinder sich schlechter konzentrieren, sind schlapp und weniger leistungsstark. Auch das Risiko für Übergewicht steigt durch unregelmäßiges Essen.

Schulessen oft mangelhaft und ungesund

Preisgünstiges Schulessen, zu wenig Geschmack

"Der Bedarf an Pausenverpflegung ist in den Schulen riesig", sagt Silke Bornhöft, Ernährungswissenschaftlerin bei der "Vernetzungsstelle Schulverpflegung Hamburg". Sie berät Schulen bei Ernährungs- und Verpflegungsfragen, hilft bei der Einrichtung von Schulkiosken und wird als Jurymitglied die überzeugendsten Projekte und Ideen mit auswählen. Dabei geht es nicht um die kreativste Idee, sondern darum, dass die Frühstücksinitiativen Schülern eine leckere und gesunde Morgenmahlzeit anbieten, vielleicht sogar die Kinder und Jugendlichen bei der Vorbereitung mit einbeziehen, jahrgangsübergreifend arbeiten, regionale Produkte verwenden oder Zutaten selbst anbauen sowie herstellen. Es können sich bestehende Gruppen aus allen Schulformen bewerben, aber auch neue Konzept-Ideen sind willkommen.

Ernährungsexpertin Silke Bornhöft verbindet damit die Hoffnung, dass sich daraus langfristige Projekte zur Pausenverpflegung entwickeln, gerade auch an Standorten mit sozial schwachen Familien.

Sie hat die Erfahrung gemacht, dass dort viele Klassenlehrer die Frühstückspausen statt nach der zweiten schon in die erste Stunde vorziehen, damit die Kinder etwas Energie bekommen. "Einige Grundschullehrer verteilen Knäckebrot und Wasser für die, die gar nichts dabeihaben." Manchen Eltern sei gar nicht bewusst, wie wichtig die Morgenmahlzeit sei. Anderen fehle die Zeit dafür oder - vor allem am Monatsende - das Geld, um Brot für ihre Kinder zu kaufen. "Die Kinder kommen dann und sagen, es gibt nichts mehr zu essen im Kühlschrank", sagt Bornhöft.

Für Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider und Bankvorstand Dieter Jurgeit ein Grund mehr, die Frühstücksaktion ins Leben zu rufen. "Wir hoffen, dass möglichst viele Initiativen die Chance nutzen, ihr Engagement bei uns vorzustellen", sagt Lars Haider.

Bewerben können sich alle Schulen, Vereine oder gemeinnützigen Einrichtungen, die mit den Schulen zusammenarbeiten. Sie sollten ihr Konzept auf maximal zwei Seiten darstellen und auch den Kapitalbedarf für die Anschaffung von Sachmitteln (keine Honorarkosten/Mieten) erläutern.

Einsendeschluss: 28. Februar. Bewerbungen an: christoph.doebbelin@psd-nord.de oder per Post an: PSD Bank Nord, Christoph Doebbelin, Schlossstraße 10, 22041 Hamburg