Nachdem deutsche Truppen 1941 das Baltikum besetzt hatten, begannen sie mit der gezielten Ermordung des jüdischen Teils der Bevölkerung. Nur ein Bruchteil der Juden in Estland, Lettland und Litauen überlebte den Holocaust. Heute wohnen noch etwa 150 Überlebende in Lettland und Litauen, viele von ihnen arm und aufgrund ihres Alters pflegebedürftig. Um diesen Menschen zu helfen, beteiligten sich 17 Schüler der Stadtteilschule Bergedorf im Kurs "Kinder helfen" an einer Paketaktion. Zu Chanukka, dem jüdischen Lichterfest, sollten die Pakete mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs losgeschickt werden. Der Verein Yad Ruth unterstützte die Aktion finanziell. Die Schüler berieten sich mit Eltern und Großeltern über den Inhalt, stellten Packlisten zusammen, organisierten den Großeinkauf und packten 150 Pakete, mitsamt persönlich gestalteter Grußkarten. Johanniter und Malteser übernahmen den Transport ins Baltikum. Wie wertvoll ihre Hilfe war, erfuhren die Schüler durch die vielen Dankesbriefe. Tiefe Eindrücke hinterließ auch das Gespräch mit einer lettischen Zeitzeugin an ihrer Schule. "Das hat uns noch mal bewusst gemacht, dass wir die Menschen nicht vergessen und ihnen zeigen sollten, dass wir an sie denken", sagt Lotte Gehrken, 14.