Noch als Schüler lernte der Absolvent des Johanneums Richard Haufe-Ahmels, 19, die New Yorkerin Esther Bauer kennen. Die gebürtige Hamburgerin war zur Einweihung des Marie-Jonas-Platzes nach Eppendorf gekommen; Marie Jonas war ihre Mutter. Diese jüdische Ärztin, die in Eppendorf gelebt und im UKE gearbeitet hatte, wurde 1944 in Auschwitz ermordet. Esther Bauer überlebte das Konzentrations- und Arbeitslager und wanderte 1946 nach New York aus. Richard Haufe-Ahmels war so beeindruckt von Esther Bauer als Person, "dass ich mehr über ihre Geschichte wissen wollte". Weil die 87-Jährige als Zeitzeugin oft zu Veranstaltungen nach Hamburg kommt, trafen sie sich mehrmals. Der leidenschaftlich Filmemacher begleitete sie mit der Kamera auf Spaziergängen durch das Viertel ihrer Kindheit und in New York. Sein Ziel: den Zuschauer einfühlsam an ihrer Lebensgeschichte teilnehmen zu lassen. Nach unendlicher Fleißarbeit mit dem Filmmaterial aus zwei Jahren entstand der Film "Einfach Esther - eine Eppendorfer Lebensgeschichte". Er wurde bereits mehrmals vorgeführt.