Sobald seine klare, feste Stimme ertönt, hört man das "Unternehmer-Gen" ("FAZ") bei Frank Otto (52), der lange Zeit nur "der Versandhauserbe" war, heute aber einen klangvollen Namen als Medienunternehmer in Hamburg hat. Der Mann mit den schulterlangen Haaren besitzt Radiosender und Plattenlabels und realisiert Kunstprojekte. Der zweite von drei Söhnen des Versandhausgründers Werner Otto wandelte nicht wie seine erfolgreichen Brüder auf Vaters Spuren, sondern ging eigene (Um-)Wege. Der Familienname war anfangs eher eine Last. "Egal wo ich hinkam, der Ruf meines Vaters war schon vorher dort", sagte er und gab sich "anti", flog von mehreren Internaten und frönte einem freien Leben, ohne in den väterlichen Konzern einsteigen zu wollen. Frank Otto ging stattdessen in eine Lehre als Restaurator, brach später ein Kunststudium ab und trommelte in der Band "City Nord". "Ich wollte mir Respekt ohne die Hilfe meines Namens verschaffen." Das gelang ihm immer besser, als er sich dann doch mit dem Unternehmertum beschäftigte. 1988 stieg Frank Otto beim Privatsender OK-Radio (heute: Oldie95) ein. Es folgten Beteiligungen bei Fernsehsendern, an der "Hamburger Morgenpost" und die Mitgründung des TV-Kanals Hamburg 1.