In der kommenden Woche dürfte sich Besuchern der Landungsbrücken ein ungewohntes Panorama bieten: Das grüne Museumsschiff "Rickmer Rickmers" - längst Teil des Stadtbilds wie der Michel - wird dann für gut 20 Tage verschwunden sein. Allerdings nicht weit weg: Der mehr als 110 Jahre alte Dreimaster wird am kommenden Montag ins gegenüber liegende Dock bei Blohm + Voss verholt. Nach sechs Jahren sind wieder Reparaturarbeiten am Rumpf notwendig, teilte das Bordbüro mit. Unter anderem soll die Außenhaut komplett neu beschichtet werden. Zudem sollen Schott-Türen eingebaut werden, um den Museumsbereich zu erweitern. Für Interessierte: Das Kommando "Leinen los" soll um 18 Uhr bei Hochwasser erfolgen. Ein halbe Stunde später soll das Schiff bereits in Dock 16 eingedockt werden.

Seit 1987 liegt die "Rickmers Rickmers" nach mehrjähriger Instandsetzung als Museumsschiff in Hamburg. Der Verein "Windjammer für Hamburg" hatte den Segler als Seefahrtsdenkmal in Portugal gekauft und 1983 zum Hafengeburtstag erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.

Der 97 Meter lange Großsegler war 1896 in Bremerhaven gebaut worden. Für die Rickmers-Reederei fuhr es viele Reisen und wurde später an die Hamburger Reederei Carl Christian Krabbenhöft verkauft. Unter dem Namen "Max" segelte der Windjammer in der Salpeterfahrt nach Chile. Im Ersten Weltkrieg wurde das Schiff beschlagnahmt und kam in Besitz der portugiesischen Marine.