Die Radisson-Blu-Gruppe hat direkt gegenüber den Terminals am Hamburger Flughafen ein Haus mit 266 Zimmern und Suiten eröffnet.

Hamburg. Hotels und Pensionen gibt es in Hamburg wie Sand am Meer. Inzwischen hat die Hansestadt mehr als 41 500 Betten in 308 Häusern anzubieten - doch ein Ende ist noch nicht abzusehen: Jetzt kommt mit der Eröffnung des Radisson Blu Hotel Hamburg Airport ein weiteres dazu. Das Vier-Sterne-Superior-Haus mit 266 Zimmern (ab 138 Euro pro Übernachtung) und Suiten liegt direkt am Flughafen, die Terminals und die Airport Plaza sind über eine Fußgängerbrücke zu erreichen. Es ist das erste Hotel, das auf dem Flughafengelände realisiert wurde, doch die Nachtruhe ist aufgrund der speziell verglasten Fenster gesichert. Der Hotelbau ist Teil des HAM-21-Programms.

Der runde Grundriss des Hauses mit der silbern glänzenden Aluminiumfassade, das von dem Hamburger Büro K2B Architekten entworfen wurde, hat etwas von einem überdimensionalen Ufo: "Wir wollten eine einladende, komfortable Wohninsel inmitten der hektischen Betriebsamkeit des Flughafens schaffen", sagt Architektin Silke Keuter.

Die HGA Capital, eine Tochter der HSH Nordbank, hat rund 51 Millionen Euro in den Bau des Hotels investiert.

Aber ist der Bedarf für ein Flughafenhotel in der Hansestadt, die nicht zu den internationalen Drehkreuzen wie Frankfurt oder München gehört, wirklich vorhanden? Diese Frage beantwortet Direktor Holger Herrmann mit einem klaren "Ja, weil wir hier viele potenzielle Zielgruppen haben".

Ein Flughafenhotel muss sehr flexibel sein, denn viele Gäste buchen nicht vor, weil sie überraschend übernachten müssen: "Dazu gehören Reisende, die ihren Flug verpassen, oder Passagiere, deren Maschine ausfällt", sagt Herrmann. Eine weitere Zielgruppe sind die Besatzungen der Fluggesellschaften, mit zwei namhaften Unternehmen hat das Hotel bereits Verträge abgeschlossen. Doch das Hauptgeschäft machen laut Herrmann die Geschäftsreisenden aus, die nach einem Termin in Hamburg am kommenden Tag weiterfliegen müssen. "Aber auch Urlauber, die am Abend vorher entspannt einchecken und dann morgens in die Ferien fliegen, gehören zu unserer Kernzielgruppe", sagt Herrmann.

Außerdem setzt das Hotel auf Tagungen und Kongresse. Dafür gibt es auf 1000 Quadratmetern 15 Veranstaltungsräume mit Platz für bis zu 300 Personen: "Viele der Tagungsgäste übernachten auch", sagt Herrmann.

Zu den besonderen Serviceleistungen des neuen Flughafenhotels gehört, dass die Gäste bei Verfügbarkeit bereits morgens ab 6.30 Uhr ihr Zimmer beziehen können. Das kostenfreie "Grab-&-Run"-Frühstück mit Kaffee, Tee, Obst und Müsliriegel wird für Frühflieger bereits ab 4.30 Uhr angeboten. Damit sich der Hotelbetrieb rechnet, benötigt das Haus eine durchschnittliche Auslastung von 80 Prozent innerhalb der Woche. Eine Herausforderung sind allerdings die Wochenenden, an denen die Buchungszahlen erfahrungsgemäß deutlich niedriger sind als an den Werktagen. Deshalb will der Hotelfachmann auch Hamburg-Besucher für sein Haus begeistern: "Die Lage ist für Touristen, die mit dem Flugzeug kommen, ideal. Die Fahrt mit der S-Bahn in die Innenstadt dauert weniger als eine halbe Stunde."