Die Chorsänger gestalteten in der prunkvollen Vatikanischen Basilika eine Heilige Messe. Ihr Gesang begeisterte die Besucher des Petersdoms.

Hamburg. So etwas werden sie wohl nie wieder erleben. Das ist den kleinen und großen Sängern des Neuen Knabenchors Hamburgs bewusst. Denn wie oft im Leben wird man schon vom Papst eingeladen, im Petersdom zu singen? Und wer wird schon bei einer großen Audienz von Benedikt XVI. namentlich begrüßt?

Gestern war ihr großer Tag: Am späten Nachmittag gestalteten die Chorsänger in der prunkvollen Vatikanischen Basilika eine Heilige Messe. Ob "O salutaris ostia" von Rossini, "Adoramus te, Christe" von Gasparini oder "Deine Rede präg ich meinem Herzen ein" von Mendelssohn Bartoldy - ihr klarer Gesang begeisterte die Besucher des Petersdoms. "Wir sind glücklich, dass wir die Leute durch unseren Gesang als andächtige Zuhörer gewonnen haben", sagte Alexander Berkowitz (30) nach dem Gottesdienst.

Schon der Morgen war etwas ganz Besonderes für die Sänger gewesen: der Papst hatte sie zu einer Open-Air-Audienz auf dem Petersplatz geladen und sie willkommen geheißen. "Das hat uns sehr stolz gemacht", sagt Peter Becker, der als "Begleitvater" mit dabei war, "denn diese Ehre hatten nur wenige der etwa 10 000 Anwesenden".

Der Tag gestern war der Höhepunkt der Romreise, zu dem der Neue Knabenchor Hamburg am Sonntag aufgebrochen war. Bereits am Abend des ersten Tages gaben sie in der prächtigen Kirche St. Ignatius ein zweistündiges Konzert. Die Kirche war mit etwa 400 Zuhörern bis auf den letzten Platz besetzt, das Programm anspruchsvoll: 17 Lieder, darunter Werke von Puccini und Rossini - einige als Reminiszenz an die Gastgeber in lateinischer Sprache gesungen. Besonders großen Applaus erntete Jannis Hesse (13) für sein Orgelspiel.

Am nächsten Tag war Entspannung angesagt: Vormittags stand eine Stadtbesichtigung auf dem Programm - Kolosseum, Trevi-Brunnen und Piazza Venezia -, den Nachmittag konnten die Sänger verbringen, wie sie wollten: Eis essen auf der Spanischen Treppe, Postkarten und Souvenirs kaufen oder vom Park Villa Borghese auf die sonnenbeschienene Ewige Stadt hinabschauen.

"Die Tage in Rom waren das größte Erlebnis in unserer Chorgeschichte", sagt Tobias Poensken (11). Und Maurice Lange (12) fügt hinzu: "Aber im Petersdom singen zu dürfen, war das Größte."