Wenn große öffentliche Bauprojekte in Hamburg - wie jetzt auch die HafenCity-U-Bahn - deutlich teuerer als geplant werden, überrascht das wirklich kaum noch jemanden. Immer wieder müssen die Behörden Mehrkosten einräumen. Und nicht selten in beträchtlicher Höhe: bestes Beispiel dafür ist die Elbphilharmonie, deren Kosten sich mit aktuell etwa 450 Millionen Euro gegenüber früheren Angaben glatt verdreifacht haben - ohne dass ein Ende wirklich absehbar ist. Aber auch die neue Flughafen-S-Bahn war mit rund 280 Millionen Euro teurer, als ursprünglich geplant. Und die Kosten für den ZOB Bergedorf (40 Millionen Euro) haben sich mal eben verdoppelt.

Allerdings ist die schon regelmäßige Verteuerung öffentlicher Großprojekte keine Hamburger Spezialität. Nach einer Studie der Universität Oxford, die laut Wirtschaftswoche 260 große öffentliche Bauprojekte in Nordamerika und Europa untersucht hat, sind neun von zehn der Bauten teurer als geplant geworden. Dahinter steckt oft das öffentliche Ausschreibungssystem, wonach der günstigste Anbieter den Zuschlag bekommen muss. Das führt dann oft dazu, dass Bewerber eigentlich erforderliche Bauleistungen - die von den öffentlichen Bauherrn nicht gleich erkannt wurden - zunächst nicht berechnen und anschließend über sogenannte Nachträge das eigentliche Geld verdienen.