Zwischen dem Senat und dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) zur HSH Nordbank ist ein Streit um die Vorlage von Akten entbrannt. Hintergrund: Ende August hatte der Senat 149 Ordner mit 2000 Akten geliefert. Aus einem Schreiben von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) an den PUA ging jedoch hervor, dass einige Akten nicht oder nur teilweise vorgelegt werden. Der Streit dreht sich nun um die Begründung dafür. Der PUA-Arbeitsstab - das Expertengremium, das den Politikern zuarbeitet - hat dazu eine elfseitige Expertise angefertigt, die nach Abendblatt-Informationen zu dem Schluss kommt, dass das Verhalten des Senats den Untersuchungsausschuss "in seinen verfassungsgemäßen Rechten" verletze. Das Schreiben soll dem Senat möglichst rasch zugestellt werden - mit der Aufforderung, gegebenenfalls weitere oder ungeschwärzte Akten vorzulegen. "Mit dem Akten-Hick-Hack muss jetzt endlich Schluss sein", sagt SPD-Obmann Thomas Völsch. Der Senat torpediere die Aufklärung, wo er könne -"offenbar auch mit verfassungswidrigen Mitteln". Unterdessen will die SPD im schleswig-holsteinischen Landtag die Fortsetzung des durch die Neuwahl unterbrochenen Untersuchungsausschusses beantragen. Das kündigte Ausschussobmann Jürgen Weber (SPD) gestern an.