Ein bisschen zerknautscht schaut er manchmal drein, der gute alte Hamburger Pfeffersack - er treibt sich halt schon ein paar Jahrhunderte zwischen Speicherstadt und Elbvororten herum. Das prägt, allein durch die Seeluft an der Elbe.

Und seine Falten erzählen Geschichten: von Wohlstand und Weltgewandtheit, von Tradition und Verlässlichkeit und von kaufmännischem Ehrgefühl. Denn der Pfeffersack ist Hanseat. Gediegen, bürgerlich, anständig - und zwar ausdrücklich mit s-pitzem S. Arrogant? Das Gegenteil zu behaupten wäre vermessen. Eine gewisse Hochnäsigkeit ist ihm durchaus eigen. Wirklich überheblich jedoch ist der Pfeffersack selten - wo der Adel fehlt, ist halt er der Mäzen. Seinen Zweireiher mit Goldknöpfen trägt er dabei so unaufdringlich, als sei er darin geboren. An der Garderobe hängt der dunkelblaue Dufflecoat vom Herrenausstatter am Neuen Wall - so herum, dass das eingenähte Schild nicht protzt.

Mit den eitlen Münchnern verbindet den Hamburger Pfeffersack so wenig wie mit den nassforschen Rheinländern oder den motzigen Berlinern. Seine Verwandtschaft sitzt in Bremen und Lübeck. Hingebungsvoll siezt er auch die besten Freunde; er ist, nun ja, bisweilen etwas dröge. Humor hat er trotzdem: Selbstironie ist eine Tugend, die so manchen Pfeffersack ganz freimütig sich selbst einen solchen nennen lässt.