Wenn er hoch in die Dachgeschosswohnung einer Nachbar-WG geht, weiß Sascha Burkhardt, warum er hier bleiben will: Über die verschachtelte Dachlandschaft des Reiherstiegviertels fällt der Blick auf Hafen und Hamburg-Skyline.

Michel, Rathausturm, die mächtigen Hauptkirchen - die Innenstadt liegt hier ganz dicht. Man ist fast erschrocken wie nahe. Wähnt man doch Wilhelmsburg und die Fährstraße weit draußen, irgendwo am Rand der Stadt. Vor acht Jahren ist Sascha Burkhardt (24) von Glückstadt hierher gezogen. In eine Sechser-WG in einer Altbauwohnung. 200 Quadratmeter mit großbürgerlicher Vergangenheit. Der Barkeeper und die Studenten waren vor einigen Jahren noch so etwas wie Pioniere an der Fährstraße. Heute sind sie Teil einer studentischen Szene-Community. "Die ganze Straße ist irgendwie wendiger geworden", sagt Burkhardt. Auch der kleine Sohn von Sascha Burkhardt wohnt mittlerweile in der Straße, seine Ex-Freundin ist von Berlin ebenfalls hierher gezogen. "Eigentlich ist das hier ein kleines Dorf, aber ich will hier nicht wieder weg", sagt Burkhardt.