Der Wind fährt durch die Hecken und Bäume des König-Heinrich-Wegs, hier gibt es reichlich davon, die Niendorfer mögen es grün. Das Rascheln ist das einzige Geräusch für den Augenblick, der Airport macht eine Pause. Und es fährt auch kein Auto. Es ist niemand zu sehen, seit einigen Minuten schon. Wenn nicht alles täuscht, blinkt fast ganz hinten, an dem Ort, den man Horizont nennt, etwas. Die Sonne scheint da irgendetwas zu reflektieren. Potztausend, es ist ein Fahrrad! Es kommt näher, auf ihm sitzt eine ältere Dame, sie grüßt freundlich.

Manchmal sind hier nicht wirklich viele Leute unterwegs, und Menschenansammlungen gibt es gleich gar nicht.

Nur das Blumenhaus Siefke, Hausnummer 75, sei so etwas wie ein öffentlicher Treffpunkt, sozusagen der Hotspot des König-Heinrich-Wegs. "Hier ist besonders sonnabends viel los", erzählt Helen Jacobs, "dann wird hier getratscht und ein Schwätzchen gehalten:" Jacobs, 25, ist erst im Mai aus Erlangen nach Hamburg gezogen. Sie ist die neue Meisterin in dem 60 Jahre alten Betrieb, wohnt aber nicht um die Ecke, sondern jetzt auf der Uhlenhorst. Zum Leben sei ihr Niendorf dann doch ein bisschen zu ruhig, "aber die Leute sind wahnsinnig nett".