Der Tag beginnt für ihn morgens um viertel vor fünf. Dann klingelt der Wecker in seiner Vier-Zimmer-Wohnung in Hamburg-Kirchdorf, in der Heino Owczarzewicz (55) mit seiner Frau Brigitte seit 1975 wohnt.

Eine halbe Stunde später ist der Maler in seinem Kombi auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz, von dem er sagt, es sei der "schönste, den ich je hatte". Seit Februar ist Owczarzewicz in der Hauptkirche St. Michaelis zuständig für einen großen Teil der Innensanierungsarbeiten.

Gegen fünf Uhr nachmittags ist er wieder zu Hause. Den Rest des Tages verbringt er mit seiner Frau, die dann ebenfalls Feierabend hat. Mit ihr hat er sich in 36 Ehejahren noch nie gelangweilt. "Wir gehen einkaufen, kochen zusammen und klönen", sagt Owczarzewicz.

"Früher, bevor sich nach 40 Berufsjahren die eine oder andere körperliche Überlastung eingestellt hat, habe ich nach Feierabend Fußball gespielt", erinnert er sich. In allen Wilhelmsburger Vereinen, zunächst als Spieler, dann als Trainer. Dem Stadtteil, in dem er aufwuchs und bis zur Flut 1962 mit seinen Eltern wohnte, fühlt er sich nach wie vor verbunden.

Dort und in Kirchdorf wohnen auch seine drei Töchter und die vier Enkelkinder, Nummer fünf ist unterwegs. Sie treffen sich oft, grillen oder feiern einen der vielen Geburtstage, die in ihrer großen Familie so häufig anfallen.