“Wissen Sie, warum ich hier so gerne wohne?“, fragt Beate Hasselbusch und reißt das Küchenfenster auf. Mit einem erwartungsvollen Blick wartet sie auf Reaktionen. Und die bleiben auch nicht aus. “Ahh!“

Vor dem Gesichtsfeld des Betrachters erstreckt sich aus dem vierten Stock des Klinkerbaus der Altonaer Bahnhof in voller Ausdehnung. Ein ICE bahnt sich seinen Weg durch das Gleischaos. Eine S-Bahn rasselt in das Tiefgeschoss des Bahnhofs. Beate Hasselbusch ist verzückt. Vor "zwölf oder 13 Jahren" kaufte die heute 42-Jährige zusammen mit ihrem Mann die Wohnung an der Ecke Julius-Leber-Straße und will hier nie wieder wegziehen. "Für die Lage waren die Wohnungen damals sehr erschwinglich. Wir waren ganz erstaunt." Wie alt das Haus Nummer 22 ist (eine Nummer 1 gibt es nicht - die Harkortstraße fängt bei 22 an), weiß sie nicht. "Es muss schon vor dem Krieg gestanden haben." Der Lärm vom Bahnhof störe nicht, sagt die Schichtarbeiterin, die in einer Autobahnzentrale Notrufe aufnimmt, sie nutze die Bahn selbst. "Mein Auto habe ich längst abgeschafft." Dazu nur fünf Gehminuten nach Ottensen. "Es könnte aber ein bisschen grüner sein."