Von New York nach Lokstedt. Aus der Stadt, die nie schläft, in eine Straße, in der die Geschäfte über Mittag geschlossen hatten. Damals, 1971. Als Karla Vorbach (67) die 54 Quadratmeter große Wohnung in jenem Rotklinkerbau mit der Anschrift Grelckstraße 1 bezog.

"Nach acht Jahren in den USA, wo man nachts um 3 Uhr noch im Supermarkt einkaufen kann, fühlte ich mich hier wie auf dem Land", sagt die Rentnerin, die früher als selbstständige Krankengymnastin gearbeitet hat. Doch in den vergangenen 30 Jahren habe sich ihre Straße gemacht. "Sie ist belebter geworden und gemütlich geblieben", sagt die gebürtige Hamburgerin, die in Eimsbüttel aufgewachsen ist. Längst schätze sie die kleinen Cafés und die Lädchen, in denen man noch vom Inhaber persönlich bedient werde. Mittlerweile sei es sogar der dörfliche Charme der Grelckstraße, den sie so möge. Im Erdgeschoss ihres Hauses ist eine Fahrschule und eine Änderungsschneiderei. "Man kennt sich, auch mit den Nachbarn aus den drei anderen Wohnungen verstehe ich mich gut", sagt Karla Vorbach. "Man grüßt sich, man hilft sich." Und manchmal sitze man auch auf der Holzbank vor dem Haus Nummer 1 und unterhalte sich. Über Neuigkeiten aus der Grelckstraße.