In einem öffentlichen Forum diskutierten gestern Abend Experten aus Praxis, Politik und Verwaltung über die Situation in der Altenpflege und ihre Verbesserungsmöglichkeiten.

Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) betonte, dass alte Menschen in Hamburg gut leben könnten, auch wenn sie Hilfe benötigten. Die Beschäftigtenzahl der Pflegekräfte sei zwischen 2005 und 2007 um sechs Prozent gestiegen. Mittlerweile arbeiteten mehr als 20 000 Menschen in der Pflege, die Hälfte davon als ausgebildete Pflegekräfte. Jens Stappenbeck von der Hamburgischen Pflegegesellschaft (HPG) erklärte, dass die Einrichtungen alles täten, um für gute Lebensbedingungen der Pflegebedürftigen zu sorgen, die Arbeitsbedingungen positiv zu gestalten und Berufsnachwuchs auszubilden. Es seien aber große Anstrengungen notwendig, damit auch in Zukunft genügend gut ausgebildete Pflegekräfte zur Verfügung ständen - daher forderte er die Behörde auf, sich an den Ausbildungskosten zu beteiligen. Menschenwürdige Pflege dürfe keinesfalls am Geld scheitern dürfe, hob Ursula Preuhs vom Landes-Seniorenbeirat hervor. Um den Nachwuchs an Pflegekräften zu sichern, müssten Sozial- und Wirtschaftsbehörde, Agentur für Arbeit und HPG eine gemeinsame Ausbildungsoffensive starten. Günther Ploß von der vdek erläuterte als Vertreter der Pflegekassen, dass Qualität nichts mit Geld zu tun habe - unter gleichen Rahmenbedingungen werde in manchen Einrichtungen gute, in anderen schlechte Pflege geleistet.

Die Diskussion war Teil einer Imagekampagne für den Beruf Altenpflege und lockte etwa 50 junge Interessenten an. Um sich in die Lage alter Menschen hineinzuversetzen, stand den Besuchern ein Alterssimulator zur Verfügung. (fru)