Für das Projekt entwickeln angehende Ingenieure Rennwagen. Auch drei Hamburger Teams sind bei Konstruktionswettbewerb am Start.

Hamburg. Form, Farbe, Design: Um die Vorstellung der neuen Boliden wird in der Formel 1 jedes Jahr ein großes Geheimnis gemacht. "Mit einem solchen Spektakel ist unsere Präsentation natürlich nicht zu vergleichen, aber auch wir fiebern dem Ereignis immer entgegen", sagt Stefan Schonauer, 22, Student an der Helmut Schmidt-Universität (HSU).

RUSH12, so lautet der Name des Boliden, der jetzt vorgestellt wurde und der in 3, 8 Sekunden von null auf Tempo 100 beschleunigt. Er wurde eigens für die Formula Student entworfen, einen internationalen Konstruktionswettbewerb für Hochschulteams. Im Rahmen des Projekts soll der von rund 30 Studenten verschiedener Fachrichtungen entwickelte, 120.000 Euro teure Wagen in den kommenden Wochen bei verschiedenen Events von Fachleuten aus Industrie und Wirtschaft auf seine Leistungsfähigkeit überprüft werden.

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Anders als bei der Formel 1, gewinnt am Ende allerdings nicht das schnellste Auto, sondern jenes Team mit dem besten Gesamtpaket aus Konstruktion und Rennperformance, Finanzplanung und Verkaufsargumenten. "Wir sind zuversichtlich", sagt Teamleiter Schonauer, "unser Ziel ist ein Platz unter den Top 20."

Das Fahrzeug wird zunächst in Hockenheim (31. Juli bis 5. August) vorgeführt. Dort müssen sich die Hamburger Studenten der HSU auch mit Konkurrenten aus der eigenen Stadt messen, mit einem Team der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Die Studenden vom Team HAWKS Racing haben ebenfalls einen Rennwagen konstruiert, acht Monate lang am Motor geschraubt und das Design perfektioniert. Am vergangenen Freitag wurde der Wagen den Sponsoren präsentiert. "Ein unbeschreibliches Gefühl", sagt Christian Schötz, der in der Motorbaugruppe mitgewirkt und rund 30 Stunden pro Woche in die freiwillige Arbeit investiert hat. Durch ein Projekt wie die Formula Student lerne man, im Team zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen, betont der 24-Jährige, der im vierten Semester Produktionstechnik studiert und sich für die Zukunft vorstellen kann, im Bereich des Motorsports zu arbeiten: "Neue Sachen auszuprobieren, das reizt mich sehr."

Auf gute Kontakte zu Firmen hoffen alle - auch die Studenten der TU Harburg. Sie haben ein Elektroauto gebaut und treten damit in der Formula Student Electric an. Doch ganz gleich, welches Hamburger Team das Rennen macht: Gewinner sind alle.