CDU will Sprachkenntnisse schon bei Dreieinhalbjährigen überprüfen lassen. “Wir fangen zu spät mit der Sprachförderung an“.

Hamburg. Die CDU fordert einen vorgezogenen Beginn frühkindlicher Sprachförderung in Hamburg. Statt wie bisher mit viereinhalb Jahren sollen sich die künftigen Schulkinder demnächst ein Jahr eher auf ihre Deutschkenntnisse testen lassen. Ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion soll morgen in der Bürgerschaft behandelt werden. "Wir fangen zu spät mit der Sprachförderung an", sagte Christoph de Vries, familienpolitischer Sprecher seiner Partei. "In den ersten Jahren lernen Kinder bekanntlich am besten." Das Beherrschen der deutschen Sprache sei eine "unerlässliche Voraussetzung für Bildung und Schulerfolg, für das Erlernen eines Berufs sowie für Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben". Mit dem Schuljahr 2003/04 hatte die seinerzeit regierende CDU das Vorstellungsgespräch für Viereinhalbjährige in den Grundschulen der Hansestadt eingeführt.

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"Untersuchungen zeigen, dass in der Regel 25 Prozent der Kinder dem Schulunterricht ohne zusätzliche Förderung später nicht folgen können", meinte de Vries. Seit sieben Jahren sind Kinder mit "ausgeprägtem Förderbedarf in der Sprachentwicklung" zur Teilnahme an Sprachförderungen in einer Vorschulklasse verpflichtet. Die Erfahrung, so meint die CDU-Fraktion in der Bürgerschaft, dränge zu einem früheren Test. Vom vierten Lebensjahr an würde die Grammatik im Gehirn besser verarbeitet. Anschließend täten sich Kinder schwerer, die korrekten Endungen an Verben, Nomen und Adjektiven umzusetzen. "Ziel ist es, allen Kindern in Hamburg die deutsche Sprache bestmöglich zu vermitteln", sagte Christoph de Vries, "mit und ohne Migrationshintergrund." Voraussetzung sei, Erziehern entsprechende Fortbildungsmöglichkeiten anzubieten.