Michael und Jennifer Ehnert haben am Mittwoch im Lustspielhaus mit ihrem Kabarett-Schauspiel „Zweikampfhasen“ Premiere.

Der Titel könnte passend zur Karwoche etwas mit Ostern zu tun haben, hat es jedoch nicht: „Zweikampfhasen“ stehe zunächst einmal für Zweisamkeit, sagen Jennifer und Michael Ehnert. Aber die zweite und dritte Silbe des Titels verheißen sowohl harte Konfrontation als auch zarte Versuchung.

Darin lässt sich einiges an Stoff hineinpacken. Und davon hat das Hamburger Schauspieler- und Ehepaar Ehnert auch für sein zweites gemeinsames Programm mehr als genug.Deutschland-Premiere ist an diesem Mittwoch im Lustspielhaus.

Ein Kabarett-Schauspiel sei es, sagt Michael Ehnert, Hauptautor der „Zweikampfhasen“. Mehr als 250-mal haben seine Frau und er schon versucht, sich scheiden zu lassen - auf der Bühne in ihrer Action-Comedy „Küss langsam“. Mit der amüsanten Tour de Force eines Paares, dessen Trennungstermin wenige Stunden bevorsteht, tourten sie vier Jahre lang erfolgreich durch Deutschland, Österreich und bis zuletzt noch in der Schweiz.

Um die schauspielerische Komfortzone zu verlassen, traten die Ehnerts im Vorjahr mit ihrer englischen Stückfassung „Kissin Impossible“ sogar in zwei kleineren New Yorker Club-Theatern auf. Jennnifer Ehnert, die ihre Ausbildung am Lee-Strasberg-Institut absolviert und sechs Jahre in New York gelebt hatte, übersetzte das Stück dafür eigens ins Englische. Das nächste New-York-Gastspiel folgt erst im Mai 2016. denn ihr neues Stück „Zweikampfhasen“, wiederum in der Regie Martin Maria Blaus, erfordert den ganzen Mann und die toughe Frau, es soll mehr werden als eine Fortsetzung von „Küss langsam“. Getreu dem ehnertschen Motto: „Unter Kunst verstehen wir, Grenzen auszuloten, zu gucken, was geht - und vor allem niemals den leichtesten Weg zu gehen.“

Und so streiten sich Jennifer und Michael Ehnert in „Zweikampfhasen“ auf der Bühne nicht bloß darüber, wie lange genau beide denn nun schon verheiratet seien, oder ob sie einen TV-Spot für einen großen Lebenmittelkonzern drehen solle, in dem ein antiquiertes Frauenbild vorherrsche. „Die Fragen, was Ehe und Zweisamkeit religiös und politisch bedeuten, spielen auch mit hinein“, sagt Jennifer Ehnert. Für die Antworten springen sie und er (ohne Masken und Kostüme) in je bis zu fünf weitere Rollen wie etwa Therapeutin, Pastorin, Scheidungsanwalt oder schwuler Schauspielfreund. So tuntig -- das lässt sich nach Probeneindrücken sagen -- hat man das einstige „Großmaul“ Michael Ehnert, 2005 gleich für sein erstes Soloprogramm „Mein Leben“ mit dem Deutschen Kabarettpreis ausgezeichnet, wohl noch nicht gesehen. Und dass er als Franz(iska) das neue Theaterprojekt „als schauspielerischer Offenbarungseid im Doppelpack“ bezeichnet, zeugt von der innewohnenden Ironie der „Zweikampfhasen“.

Von manchen schon als Ehekriegsveteranen bezeichnet,wollen die Ehnerts Singles und Lebensabschnittsgefährten aufs Neue zeigen, welches Potenzial in ihnen und diesem Thema steckt. Aber Achtung: Erst für Menschen ab 18 Jahren geeignet. weil nicht ganz jugendfrei!

„Zweikampfhasen“ Premiere Mi 1.4., bis Sa 4.4., jew. 20.00, Lustspielhaus (U Hudtwalckerstraße), Ludolfstraße 53, Karten zu 9,50 (erm) bis 26,50: T. 55 56 55 56; www.almahoppe.de